"Das perfekte Kinogesicht": Schauspielerin Cate Blanchett wird 50

Cate Blanchett wurde mit ihrer Rolle als englische Königin in "Elizabeth" berühmt.
Die Schauspielerin beeindruckt in Arthouse Filmen und Blockbustern mit vielseitigen Rollen.

Das "Zeit-Magazin" attestierte ihr einmal das "perfekte Kinogesicht". Gezeigt hat es Cate Blanchett in den unterschiedlichsten Rollen: Als Bob Dylan war die Australierin ebenso zu erleben wie als Queen Elizabeth oder entrückte Elben-Königin in der "Herr der Ringe"-Trilogie. Für ihre Vielseitigkeit wurde sie bereits mit zwei Oscars belohnt. Am morgigen Dienstag wird Blanchett 50.

Blanchetts Familienleben

Geboren wurde Blanchett in Melbourne. Die Mutter war Lehrerin, ihr Vater, ein Amerikaner, starb, als sie zehn war. Sie saß gerade am Klavier, als sie ihn das letzte Mal sah. "Ich sah ihn am Fenster vorbeigehen. Er war auf dem Weg zur Arbeit. Ich habe noch gewinkt. Am selben Tag hatte er einen Herzinfarkt. Er war noch nicht einmal 40." Seither, so erzählte sie einmal dem "New Yorker", legt sie großen Wert darauf, stets richtig Abschied zu nehmen.

Heute hat sie selbst drei Söhne im Teenageralter und eine Tochter. Das Mädchen haben Blanchett und ihr Mann, der australische Theatermacher Andrew Upton, 2015 adoptiert. Zu Dreharbeiten nimmt sie die Familie gern mit. Mit ihrem Mann leitete sie ein paar Jahre auch die Sydney Theatre Company. Eine ihrer Paraderollen war Lotte Kotte, die Hauptfigur in "Groß und Klein", einem modernen deutschen Klassiker von Botho Strauß. Damit war sie auch bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen zu sehen.

Durchbruch als englische Königin

Bekannt wurde Blanchett natürlich aber übers Kino. Der Durchbruch war "Elizabeth", mit ihr als englischer Königin. Der Film brachte ihr 1998 die erste Oscar-Nominierung ein. Später gab es eine Fortsetzung und wieder eine (erfolglose) Nominierung. 2001 spielte sie in "Heaven" des deutschen Regisseurs Tom Tykwer. Im Nachkriegsdrama "The Good German" war sie selbst eine Deutsche, die jüdische Ehefrau eines SS-Manns.

Ihren ersten Oscar gewann sie 2005 für ihren Auftritt als Katharine Hepburn in "Aviator". Es war auch der erste Oscar für die Verkörperung einer Oscar-Preisträgerin. Acht Jahre später gab es den zweiten, diesmal als beste Hauptdarstellerin, in "Blue Jasmine" von Woody Allen. Inzwischen sind es mehr als 50 Filme geworden. Blanchett gehört nicht nur zu den bestbezahlten, sondern auch zu den fleißigsten Hollywood-Schauspielerinnen.

Sie kann Arthouse wie Blockbuster. In "I'm Not There" war sie einer von sechs Bob Dylans (der einzige weibliche), in "Der Herr der Ringe" war sie die mächtige Elbin Galadriel, in "Der seltsame Fall des Benjamin Button" die Geliebte eines Mannes, der jünger wird, während sie ganz normal altert, und zuletzt im mäßig erfolgreichen "Ocean's 8" die Chefin einer Bande von Schmuckräuberinnen. Derzeit dreht sie ihre erste amerikanische TV-Serie, "Mrs. America".

Politischer Einsatz

Immer mal wieder meldet sich Blanchett auch in politischen Dingen zu Wort, vor allem in Sachen Klimawandel und Flüchtlinge. Seit ein paar Jahren ist sie als ehrenamtliche Botschafterin für die Vereinten Nationen aktiv. Bei einem Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat im vergangenen Jahr zeigte sie sich entsetzt über das Schicksal der mehr als 700.000 Muslime, die aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet sind. Sie war auch selbst dort.

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