Krönung: Warum Charles im wichtigsten Moment kurz hinter Sichtschutz verschwinden wird

König Charles III
Charles' und Camillas Krönungszeremonie ist Schritt für Schritt durchgetaktet. Fast kein Detail wird unbeobachtet bleiben - fast.

Die Krönung von König Charles III wird ein Spektakel, bei dem fast kein Detail unbeobachtet bleibt. Ein zentraler Teil aber wird vor den Augen der Welt verborgen: die Salbung des britischen Monarchen, die als persönlicher Moment des Königs mit Gott gilt. Dabei berührt der Erzbischof von Canterbury den König kreuzförmig mit geweihtem Öl an Händen, Brust und Kopf.

Sichtschutz für Privatsphäre

Für diesen Teil der Zeremonie stellen Mitglieder der königlichen Leibwache einen dreiseitigen Sichtschutz - "Anointing Screen" (wörtlich: Salbungsschirm) - rund um den König und den Erzbischof von Canterbury auf. Wie der Buckingham-Palast am späten Freitagabend mitteilte, wurde der eigens für den Krönungsgottesdienst am 6. Mai entworfene "Anointing Screen" bei einem Gottesdienst in der Chapel Royal genannten Kapelle des Londoner St. James's Palace gesegnet. Er ist 2,6 Meter hoch und 2,2 Meter breit.

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"Der Schutz vereint traditionelle und zeitgenössische, nachhaltige Sticktechniken, um ein Design zu produzieren, das die tiefe Zuneigung Seiner Majestät des Königs für das Commonwealth widerspiegelt", betonte der Palast.

Krönung: Warum Charles im wichtigsten Moment kurz hinter Sichtschutz verschwinden wird

Der "Anointing Screen"

Auf der Hauptseite ist ein Baum mit 56 Blättern zu sehen, auf denen die Namen der 56 Mitglieder des Staatenbundes Commonwealth aus früheren britischen Kolonien eingestickt sind. An der Wurzel befindet sich das Monogramm von Charles als Zeichen, dass der Monarch ein Diener seiner Völker ist. Auf den beiden anderen Seiten ist jeweils ein Kreuz eingestickt. Das Design sei vom König persönlich ausgewählt worden, hieß es weiter.

Charles' Mutter, Queen Elizabeth II, hatte 1953 einen Baldachin für die Salbung genutzt. Es habe sich vielmehr um eine symbolische Privatsphäre, als um eine tatsächliche gehandelt, sagte Projekt-Koordinator Nick Gutfreund. "Der König wollte dieses Mal hingegen wirkliche Privatsphäre und gleichzeitig die Gelegenheit nutzen, um mit Menschen zu kommunizieren", sagte Gutfreund. Daher sei der Schutz nicht nur dekorativ, sondern vermittele eine Botschaft.

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