"Bergdoktor" bekommt Konkurrenz vom nicht ganz so netten "Dr. Nice"
Eigentlich ist er ja nicht so nett, dieser Dr. Nice, gespielt von Patrick Kalupa (44). Bisserl überheblich, ichbezogen aber dann auch irgendwie wieder ziemlich smart mit einem eher exzentrischen Modegeschmack. „Die Klamotten haben eingeschlagen wie eine Bombe, ich habe noch nie so viele Zuschriften gekriegt mit Fragen wie: Von wem ist die Jacke? Von wem sind die Schuhe?“, so der Schauspieler zum deutschen Südkurier.
Die ersten beiden Folgen der neuen ZDF-Arztserie liefen bereits 2023, die dritte vergangenen Sonntag und weitere sind für den 12., 19. und 26. Mai geplant – jeweils zur Primetime.
Der kantige Starchirurg, dem durch eine Handverletzung das Karriere-Aus droht und der in seine alte Heimat Schleswig-Holstein zurückgekehrt ist, hat die Herzen der Fans im Sturm erobert. Laut Produzent Stefan Raiser erhofft man sich einen neuen Hans Sigl, sprich, durchschlagenden Erfolg über Jahre hinweg wie beim „Bergdoktor“. Sigl jedenfalls hat seinem neuen Arzt-Kollegen schon gratuliert. Über Instagram hat er Kalupa geschrieben. "Wir waren nicht einmal befreundet. Das hat mich riesig gefreut, ich fühlte mich sehr geehrt", so dieser zu Ruhr24.de.
„Menschlich wie schauspielerisch ein Volltreffer“,meint auch der Produzent über Kalupa.
Der gebürtige Berliner hat Maurer gelernt, arbeitete 2000 als Model und erhielt über seine Agentur 2003 seine erste Filmrolle als Türsteher in der Komödie „Sex Up – Jungs haben’s auch nicht leicht“. Erst danach absolvierte er eine private Schauspielausbildung, war dann u. a. in Produktionen wie „Anna und die Liebe“, „In aller Freundschaft“, „Rosenheim-Cops“ oder „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ zu sehen.
Aber er hat auch noch ein zweites berufliches Standbein, nämlich einen Floßverleih. „Es ist aus einer Laune heraus entstanden, als ich 2008 mit einem guten Freund per Floß unterwegs war. Da dachten wir, das können wir doch auch. Wir haben die wirklich schönen, überdachten Flöße zusammen mit seinem Opa konzipiert und nach dessen Anleitung gebaut. Meine handwerkliche Ausbildung aus meinem früheren Leben kam mir dabei zugute“, erzählt er gegenüber teleschau.
Wobei, er hätte auch mit seinem ausgeprägten Helfersyndrom das Zeug zum Arzt. „Immer wenn irgendwelche Unfälle im Freundes- und Bekanntenkreis passieren, bin ich derjenige, der die Leute versorgt, wenn ich zur Stelle bin. Ich kann Blut und Wunden sehen, und mich interessieren immer alle Details.“
Bei den Geburten seiner beiden Töchter war er selbstverständlich auch mit dabei. „Diese unglaubliche Kraft, die eine Frau entwickeln kann, das zu erleben, hat mich neu aufgestellt. Seitdem sind Frauen für mich die absoluten Superhelden. Chapeau!“ Verheiratet ist Kalupa seit 2019 mit seiner Kollegin Leonie Parusel.
Ein bisserl zu kämpfen hat er mit seiner Legasthenie. „Ich sehe Punkte und Kommata nicht richtig, für mich ist das alles einfach ein Brei“, so der Mime gegenüber der Berliner Morgenpost. Er studiert daher zum Beispiel für eine Lesung ein Buch drei- bis viermal, bis er es fast auswendig kann.
Übrigens war er früher auch ein leidenschaftlicher Boxer, 1994 wurde er sogar Berliner Stadtmeister, ein Jahr später Dritter der Deutschen Jugendmeisterschaft.
An seiner neuen Arztrolle mag er besonders „seine direkte Art. Die ist zwar oft nicht ganz schonungslos, aber er spricht Themen an, bei denen andere herumeiern. Das trifft nicht immer auf offene Ohren.“
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