Warum sich Waltraut Haas als "Mariandl" die Haare himbeerrot färben musste
"Mariandl-andl-andl aus dem Wachauer Landl-Landl" – 1947 komponierte Hans Lang (1908–1992) dieses Lied für den Film „Der Hofrat Geiger“. Es heißt, in der Straßenbahn der Linie 41 seien ihm die ersten Zeilen und die Melodie ganz plötzlich eingefallen.
Jedenfalls wurde es zum Hit und Waltraut Haas (96) als „Mariandl“ berühmt. Ihre Gage betrug damals übrigens 1.500 Schilling.
Für diese Rolle färbte sie ihr Haar sogar himbeerrot, da ihr hellblondes Haar im Schwarz-Weiß-Film viel zu weiß wirkte. „Glücklich war ich darüber nicht, aber es war für die Rolle, die ich bekam, ein vergleichsweise winziges Opfer“, erinnert sich Haas in ihrer Autobiografie „Jetzt sag ich’s“ (erschienen 2018).
Hans Moser (1880–1964) nahm der damals 19-Jährigen die Angst vor den Dreharbeiten, bot ihr an, ihn Hansi zu nennen: „Und du bist für mich die Hasi“ und war von da an „hundertprozentiger Vaterersatz“.
Und die „Hasi“ wurde jetzt, 77 Jahre später, im Marchfelderhof geehrt. Und zwar wurde sie mit der Gerhard-Bocek-Gedenkmedaille bedacht.
„Waltraut Haas ist nicht nur Gast, sondern vielmehr Freundin des Hauses und speziell eine langjährige Wegbegleiterin von Marchfelderhof-Gründer und -Erfinder Gerhard Bocek. Wer sonst hätte sich diese Auszeichnung mehr verdient?“, so Marchfelderhof-Chef Peter Großmann.
„Ich bin überzeugt, dass sie für den Bekanntheitsgrad unseres Hauses ein wenig mitverantwortlich ist“, meinte er.
Die beliebte Schauspielerin wurde aber nicht nur vergoldet, sie bekam auch einen eigenen Stammtisch mit persönlichen Andenken und Auszeichnungen vom „Mariandl der Nation“.
Natürlich war da auch Sohn Marcus Strahl (56) mit dabei, der sich mit Tränen in den Augen an Geburtstage, Hochzeitstage, Heringsschmäuse und Ganslessen, bei denen sein viel zu früh verstorbener Vater Erwin Strahl (1929–2011) noch mitfeiern konnte, erinnerte.
Nur einen Wunsch konnte man Waltraut Haas an diesem Tag nicht erfüllen. Nämlich ihre Lieblingsspeise Backhenderl mit Marchfelder Spargel zu servieren. Auf den Spargel muss man leider noch gut zwei Monate warten. „Aber dann gibt’s für sie eine doppelte Portion“, schmunzelte Großmann.
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