Warum Martin Leutgeb so gerne Bösewichte spielt

Schauspieler Martin Leutgeb
Der Schauspieler über sein neues Theaterstück „Das letzte Mal“, seine Lebenslust und was ihn an den bösen Rollen so fasziniert.

Eigentlich wollte Martin Leutgeb (57) ja Pfarrer werden – oder Leichenbestatter. Der Weg führte ihn dann aber über Schaufensterdekorateur und Einzelhandelskaufmann zur Schauspielerei. Inspiriert auch von seinem Vater, der im Laientheater gespielt hat. Eine Gesangsausbildung hat der sympathische Tiroler auch absolviert. 

„Weil ich den Papageno immer singen wollte. Bisher wurde mir das verwehrt. Aber die Gesangsausbildung hat sich bewährt, ich habe viele schöne Sachen machen können“, erzählt er in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.

Die ganze Sendung:

Herrlich ehrlich: Martin Leutgeb

Seine absolute Traumrolle wäre übrigens der Tevje aus „Anatevka“. „Wenn mich ein Theater engagieren würde und ich dürfte das machen, das wäre mein größter Wunsch eigentlich. Mir gefällt das, das Jüdische – diese Melancholie und Heiterkeit und Trauer, die liegen ganz nah beieinander.“

Leutgeb ist aber nicht nur von der Bühne, sondern auch aus zahlreichen TV-Serien und Filmen bekannt. Zum Beispiel „Das finstere Tal“, „Tatort“, „CopStories“ oder „Die Bergretter“. „Entweder ich spiele einen Gesetzeshüter oder einen Gesetzesbrecher, was anderes gibt es für mich nicht“, meint er lachend.

„Wenn man jetzt die Möglichkeit hätte, ein Passionsspiel zu spielen, welche Rolle würde man spielen? Den Jesus oder den Judas? Man glaubt immer, diese dunklen Gestalten, Schlitzohren, haben mehr Möglichkeiten etwas Schönes zu spielen und so sehe ich das auch. Mir macht das Spaß. Ich spiele gerne Bösewichte“, sagt er augenzwinkernd.

Warum Martin Leutgeb so gerne Bösewichte spielt

Lisa Trompisch im „Herrlich ehrlich“-Studio mit Schauspieler Martin Leutgeb

Spaß ist auch bei seinem neuen Stück „Das letzte Mal“, welches er gemeinsam mit Kabarettistin Nina Hartmann auf die Bühne bringt (Premiere am 20. März), garantiert. „Es ist wirklich ein ganz tolles Stück und wir freuen uns sehr, dass wir die Rechte gekriegt haben, die österreichische Erstaufführung spielen zu dürfen. Ich hoffe, wir werden der Sache gerecht. Wir haben sehr viel Spaß beim Proben und sind schon gespannt, wie es die Zuschauer annehmen.“

Ein Leben ohne Bühne könnte er sich aber durchaus vorstellen, er raucht gerne Shisha, liebt es zu tanzen, kocht gerne, beschreibt sich als bacchantischen Menschen („Ich liebe es zu feiern, voll das Leben zu genießen, und sinnlich bin ich wahnsinnig.“) und kann sogar nähen. „Ich mache gern Kostüme. Das kommt noch aus meiner Zeit als Dekorateur. Es ist viel Arbeit, aber dann denke ich mir, ich weiß genau, was ich will und muss es nicht weiter delegieren.“

Was Martin Leutgeb von seinem Vater geerbt hat, seine neuesten Projekte und warum er gerne in einer WG lebt, sehen Sie im Video oben.

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