Auszeichnung für Unterreiner: Oper ohne Barrieren

Clemens Unterreiner vor der österreichischen Botschaft in Tokio
Das BhW Niederösterreich hat jetzt in St. Pölten die Preise "Vorbild Barrierefreiheit" vergeben.

Zusammenfassung

  • Das BhW Niederösterreich zeichnete im Rahmen des Wettbewerbs "Vorbild Barrierefreiheit" Menschen, Gemeinden und Institutionen für besondere Leistungen im Abbau von Barrieren aus.
  • Die Oper Burg Gars erhielt in der Kategorie "Kultur und Tourismus" eine Auszeichnung für ihr barrierefreies Opernerlebnis für blinde und sehbehinderte Menschen, entgegengenommen von Intendant Clemens Unterreiner.
  • Weitere Preisträger waren unter anderem die Stadtgemeinde Berndorf für eine barrierefreie Bibliothek, der Inklusionssporttag Krems, das Beethovenhaus Baden, der Behindertenbeirat Krems, das Projekt "Central Europe – Accessible Spaces for All" und der Rollstuhltennisspieler Josef Riegler.

Zum siebten Mal wurden jetzt vom BhW Niederösterreich im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in St. Pölten die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs "Vorbild Barrierefreiheit" ausgezeichnet. Mit dem Barrierefrei-Preis würdigte das BhW Niederösterreich Menschen, Gemeinden und Institutionen, die in besonderem Maße dazu beitragen, Hindernisse abzubauen und gleichberechtigten Zugang für alle zu schaffen. 

"Was hier ausgezeichnet wird, sind echte Zukunftsmodelle, die zeigen, wie wir Niederösterreich Schritt für Schritt inklusiver gestalten können",so Landesrat Anton Kasser

Im Bereich "Kultur und Tourismus" durfte sich auch die Oper Burg Gars, die blinden und sehbehinderten Menschen ein barrierefreies Opernerlebnis ermöglicht, freuen. Entgegengenommen hat die Auszeichnung via Videocall Intendant Clemens Unterreiner, der sich derzeit mit der Wiener Staatsoper auf Gastspiel in Tokio befindet. 

Als Kind hat er selbst über Nacht sein Augenlicht verloren, "und in dieser schwierigen Zeit hat mir die klassische Musik und vor allem die Oper Halt gegeben. Als sehbehinderter Jugendlicher habe ich die Liebe zur Oper schließlich zum Beruf machen können und kann in der Zwischenzeit dank modernster Medizin ein normales Leben führen", so Unterreiner.

"So bin ich als Betroffener dem Schicksal sehr dankbar und helfe gerne den Menschen, die weniger Glück im Leben hatten. Ob als Präsident meiner HILFSTÖNE oder als Botschafter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes setze ich mich seit vielen Jahren auch für das Thema Inklusion ein", sagt er.

"Mit unserem Projekt 'OPER für BLINDE' erfüllen wir als erstes und einziges Opernfestival Österreichs den berechtigten Wunsch vieler Betroffener, live Operngenuss auch barrierefreien zu ermöglichen. Dieser wichtige Impuls aus Niederösterreich, soll weit über die Landesgrenzen hinaus wirken und zeigen: Inklusion in Kunst und Kultur ist möglich", so Unterreiner.

"Die Oper ist für alle Menschen da – ohne Barrieren und Grenzen! Vielen Dank daher für die Auszeichnung als 'Vorbild für Barrierefreiheit' in der Kategorie
'Kultur und Tourismus'! Dies ist ein wichtiges Signal nach außen und unterstützt uns in unserer Arbeit mit und für alle Menschen.  Let’s Opera", freut er sich sehr über die Auszeichnung. 

In der Kategorie "Gemeinden" überzeugte die Stadtgemeinde Berndorf mit einer barrierefreien Stadtbibliothek, die speziell auf die Bedürfnisse von blinden, sehbeeinträchtigten, lernschwachen und älteren Besucherinnen und Besuchern abgestimmt ist. 

In der Kategorie "Freizeit und Sport" wurde der Inklusionssporttag in Krems ausgezeichnet, der Volksschulkindern mit und ohne Förderbedarf gemeinsames Sporterleben ermöglicht. Auch der Verein "Bunt gemischt" erhielt eine Auszeichnung.

Im Bereich "Kultur und Tourismus" wurden neben der Oper Burg Gars auch das Beethovenhaus Baden ausgzeichnet. Es überzeugte mit Gebärdensprach-Guides, Sonderveranstaltungen und Kooperationen mit dem Gehörlosenverein WITAF, die neue Zugänge zu Kultur eröffnet.

In der Kategorie "Arbeit und Integration" punktete der Behindertenbeirat Krems mit seiner Workshopreihe zur Sensibilisierung von Unternehmen für den Umgang mit Menschen mit Behinderungen. 

Der Preis in der Kategorie "Kommunikation" ging an das Projekt "Central Europe – Accessible Spaces for All" des Weinviertel Tourismus, das praxisnahe Informationen für barrierefreies Reisen in der Region bereitstellt.

In der Kategorie "Personen und Institutionen" wurde der Rollstuhltennisspieler Josef Riegler gemeinsam mit dem UTC Texingtal ausgezeichnet. Riegler brachte seine Erfahrung in die Planung eines barrierefreien Tennisplatzes ein, der gemeinsames Training von Menschen mit und ohne Behinderungen ermöglicht. 

"Barrierefreiheit ist für viele Menschen notwendig, für alle aber hilfreich und komfortabel – sie macht unser Zusammenleben offener und lebenswerter", so BhW Niederösterreich-Geschäftsführerin Therese Reinel

Die BhW Niederösterreich GmbH ist eine Erwachsenenbildungseinrichtung, die sich durch ein breites Spektrum an gemeinwesenorientierter Bildungsarbeit auszeichnet. Die Tätigkeiten des BhW Niederösterreich in enger Zusammenarbeit mit den ehrenamtlich geführten Bildungswerken des BHW Vereins verbessern die Bildungs- und Lernkultur in Niederösterreich, seinen Regionen und Gemeinden.

 

 

 

Kommentare