Am Stiff-Person-Syndrom erkrankte Dion: Verstorbener Ehemann René kommt mit zum Arzt

Céline Dion
Die Sängerin Céline Dion, die am sogenannten Stiff-Person-Syndrom leidet, hat kürzlich erstmals seit Bekanntwerden ihrer Diagnose in einem Fernsehinterview über ihr Leben mit der seltenen Autoimmunerkrankung gesprochen. Es fühle sich so an, als wenn dich jemand erwürgt, beschrieb die 56-Jährige die schweren Krämpfe in ihrer Kehle - als ob Kehlkopf und Rachen zugedrückt würden, führte Dion in dem am Dienstagabend beim US-Sender NBC ausgestrahlten Interview aus.
Die Krankheit könne überall im Körper zu Muskelkrämpfen führen, sodass etwa ihre Hände oder Füße erstarren würden. Bei schweren Anfällen habe sie sich auch schon Rippen gebrochen, sagte die gebürtige Kanadierin.
Dion: René ist bei Behandlungen anwesend
Ihr verstorbener Mann sei ihr nach wie vor eine Stütze, sagte Dion im Gespräch mit dem US-People-Magazin. "Ich bin immer noch mit René verheiratet. Er ist immer noch mein Ehemann. Wenn wir zu meinen Ärzten reisen, bringe ich immer Bilder (von ihm) mit", so die Musikerin. Wenn sie für eine Reise packt, würden "meine Kinder immer fragen: 'Hast du Papas Fotos dabei?' Und ich antworte: 'Ja, ich habe Papas Fotos dabei!'", so Dion weiter. "Er ist ihr Vater und er ist mein Mann und wird es immer sein." Sie empfange außerdem "ständig Zeichen" von ihm.
Dions Ehemann und Manager René Angélil starb 2016 an Krebs. "Es gibt keinen Tag, an dem wir nicht an dich denken", schrieb die Sängerin auch im Namen der gemeinsamen Kinder in einem Posting an seinem fünften Todestag auf Instagram. "Wir sehen uns mehr denn je nach dir, damit du uns führst, uns beschützt und über uns wachst (...). Du wirst für immer in unseren Leben und in unseren Herzen sein." Über die Musik und die Arbeit hinaus wurde Dion auch privat zu seiner großen Liebe: 1994, als sie 19 Jahre alt war und er 45, heirateten die beiden. Die extravagante Hochzeitsfeier wurde live im Fernsehen in Kanada übertragen. "Meine Mutter wollte ihn umbringen", sagte Dion später. Drei Kinder bekamen sie zusammen.
Der im kanadischen Montréal in einer syrisch-libanesischen Familie geborene Angélil hatte einst das Gesangstalent von Dion entdeckt - als sie gerade einmal zwölf Jahre alt war. Er war von ihrer Stimme von Anfang an fasziniert: "Für mich war es die schönste Stimme der Welt", erinnerte er sich in Interviews. Er schloss als Musik-Manager einen Exklusiv-Vertrag mit ihr ab und schaffte es, sie zum Weltstar zu machen. Fünf Grammys gewann Dion, darunter für den Titelsong von "Titanic"; sie arbeitete unter anderem mit Stevie Wonder und Barbra Streisand zusammen.
Dion hatte im Dezember 2022 mitgeteilt, dass bei ihr die seltene neurologische Erkrankung diagnostiziert worden sei. Sie leide an Muskelkrämpfen und habe dadurch manchmal Probleme beim Gehen und beim Singen, sagte sie damals. Deshalb hatte die "My Heart Will Go On"-Sängerin alle für 2023 und 2024 geplanten Termine ihrer "Courage World Tour" in Europa abgesagt.
Hoffen auf ein Wundermittel
Es sei "eine Menge Arbeit", dagegen anzukämpfen, aber sie nehme jeden Tag, wie er komme, sagte Dion in einem im April veröffentlichten Interview mit der französischen Vogue. Sie habe die Krankheit nicht besiegt, führte die Sängerin weiter aus. "Ich hoffe, dass wir ein Wundermittel finden, einen Weg, mit wissenschaftlicher Forschung zu heilen, aber vorerst muss ich lernen, damit zu leben."
Fünf Tage pro Woche würde sie Physiotherapie und Gesangstraining machen. Statt aufzugeben habe sie beschlossen, mit ihrem gesamten Körper und Geist - "von Kopf bis Fuß" - mit einem medizinischen Team zu arbeiten. Nichts würde sie aufhalten, versicherte die dreifache Mutter. Die Liebe und Unterstützung ihrer Familie, ihrer Fans und ihres Teams würden ihr dabei helfen.
Ende Juni kommt der Dokumentarfilm "I Am: Céline Dion" heraus, in dem sie den Kampf gegen ihre Krankheit festhält. Mit einem Auftritt bei der Grammy-Verleihung sorgte sie im Februar für eine Überraschung. Dion trat unter tosendem Applaus auf die Bühne, um das beste Album des Jahres zu präsentieren.
Kommentare