Alyssa Milano bat um Spenden: Sohn erhielt "schreckliche" Nachrichten

Alyssa Milano
Der Tweet, mit dem Alyssa Milano die Welt veränderte, bestand aus nur 17 Worten: "Wenn Sie sexuell belästigt oder angegriffen worden sind, schreiben Sie "me too" als Antwort auf diesen Tweet". Die gleichnamige Bewegung gegen Alltagssexismus und Missbrauch nahm an Fahrt auf. Mehr als sechs Jahre ist dies nun her - und die weltweite Welle wird immer mit Milano in Verbindung gebracht werden. Ein aktueller Tweet sorgt derzeit für weniger Begeisterung.
Milano hatte sich vor einigen Tagen mit der Bitte um Spenden für die Baseball-Mannschaft ihres Sohnes Milo an ihre Fans gewandt. Ein Schritt, den sie danach verteidigte. "Ich bekomme Anfragen von den Medien, ob ich das Baseballteam meines Sohnes denn selbst auch finanziell unterstützt habe", twitterte die Schauspielerin im Jänner und erklärte: "Ich habe die Uniformen für das gesamte Team und die Trainer bezahlt, Geburtstagspartys geschmissen und jedes Kind gesponsert, das sich die monatlichen Gebühren nicht leisten kann."
Die Kinder, so Milano, würden auch "selbst Spenden sammeln" in Form von "Autowäschen, Filmabenden und vielen anderen lustigen Dingen". Abschließend bedankte sie sich bei denjenigen, die Geld überwiesen haben.
Milano: Lasst die Kinder in Ruhe
Nun hat Milano neuerlich auf die Kritik reagiert. "Alle Eltern sammeln Geld für die Sportteams ihrer Kinder und viele von ihnen tun dies über die Plattform GoFundMe. Ich bin da nicht anders", schreibt die Schauspielerin auf Instagram zu Bildern von Nachrichten, die ihr Sohn erhalten hat. "So gerne ich auch für alle Teammitglieder und ihre Familien die Reise, den Transport, das Hotel, Essen und Getränke, die Uniformen, die Anstecknadeln und all die Dinge, die Teams für diese Art von Reisen machen, bezahlen würde - ich kann es mir nicht leisten, das zu tun. Vielleicht eines Tages."
Internettrolle würden ohnehin ständig etwas finden, "über das sie sich ärgern können". "Unabhängig davon, wie ihr über mich denkt, auf die Instagram-Seite meines hart arbeitenden 12-jährigen Sohnes zu gehen und diese Art von Nachrichten zu hinterlassen, ist so schrecklich", so die Schauspielerin weiter. "Lasst die Kinder in Ruhe. Lasst sie Baseball spielen."
In den von Milano veröffentlichten Screenshots bekräftigte Milano gegenüber einem User, dass er hinter seiner Milano steht. "Ihr wisst schon, dass ich erst 12 bin und meine Mutter liebe. Meine Mutter ist der tollste Mensch aller Zeiten. Sie tut alles für jeden", schrieb er.
Die Schauspielerin hatte im Netz für Aufruhr gesorgt, weil sie einen Spenden-Link veröffentlicht hatte, über den man das Sport-Team ihres Sohnes finanziell unterstützen konnte. Das Ziel seien 10.000 US-Dollar für eine "Reise nach Cooperstown" gewesen. "Jeder Betrag wäre sehr willkommen", hatte Milano geschrieben. "Warum bezahlt Alyssa Milano die Reise für das gesamte Team nicht selbst?", kommentierte etwa ein Kritiker.
Über Alyssa Milano
Milano wurde 1972 in eine amerikanisch-italienische Familie im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Der Vater arbeitete mit Filmmusik, die Mutter war Modedesignerin. Mit nur sieben Jahren ging das junge Mädchen zu ihrem ersten Vorsprechen für ein Musical - und wurde direkt genommen. Von diesem Moment an wusste Milano, dass sie weiter auf der Bühne oder vor der Kamera stehen wollte.
Der internationale Durchbruch folgte 1984 mit der Erfolgsserie "Wer ist hier der Boss", bei der Milano bis 1992 in 196 Episoden als Samantha Micelli bekannt wurde. Das Publikum sah der anfangs kleinen Alyssa mit ihrem breiten Grinsen und den langen braunen Haaren beim Erwachsenwerden zu - Milano wurde dabei zu einer Teenager-Ikone der 80er Jahre. Zeitgleich spielte sie auch in mehreren Filmen mit.
Was ihr amerikanisches Publikum dabei nicht wusste: Milano startete in dieser Zeit auch eine äußerst erfolgreiche Musik-Karriere mit Millionen Fans und mehreren Platin-Alben - die allerdings nur in Japan und Südkorea veröffentlicht wurden. Grund dafür: Ein japanischer Produzent sah - so wird es erzählt - ihren Film "Das Phantom-Kommando" und machte der Jugendlichen kurz entschlossen ein Rekordangebot für mehrere Alben, das Milano annahm.
In den USA konnte sie ihre Rolle als Samantha Micelli lange Zeit nicht abschütteln, doch landete sie 1998 ihren zweiten Serienhit: als Phoebe Halliwell in "Charmed", wo sie eine von drei Schwestern spielte, die herausfinden, dass sie Hexen sind. Bis 2006 feierte Milano mit "Charmed" große Erfolge und spielte danach in einer Reihe weiterer Serien und Filme mit. Der Höhepunkt ihrer Karriere schien aber vorbei.
Der Moment aber, mit dem sie die Welt womöglich am meisten prägte, war der Aufruf zum Verwenden des #MeToo ("Ich auch")-Schlagwortes. Milano machte X (vormals Twitter) damit zur Bühne für eine mächtige Bewegung.
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