30 Jahre "Schweigen der Lämmer": Hannibal Lecter, der Mann, der nie blinzelt

Anthony Hopkins (re.) gab den Serienmörder Hannibal Lecter
Vor 30 Jahren feierte der Thriller mit Anthony Hopkins Premiere. Spannende Fakten rund um den Film-Klassiker.

„Einer dieser Meinungsforscher wollte mich testen. Ich genoss seine Leber mit ein paar Favabohnen, dazu einen ausgezeichneten Chianti.“ Das absolute Grauen, verpackt in eine elegante Hülle, das ist Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“. Brillant verkörpert von Anthony Hopkins. Dafür gab es sogar einen Oscar.

Exakt heute, Montag, vor 30 Jahren flimmerte der Kult-Thriller, nach der Thomas-Harris-Romanvorlage, über die heimischen Kinoleinwände.

Übrigens, Lecter gab es wirklich, zumindest wurde er einer realen Person nachempfunden. Und zwar dem mexikanischen Arzt Alfredo Ballí Trevino, der sich selbst „Dr. Salazar“ nannte und 1959 unter anderem für die brutale Ermordung seines Liebhabers (ein Skalpell spielte da eine große Rolle) zum Tode verurteilt wurde.

Harris, der als Journalist einen Insassen interviewte, lernte den „kleinen, geschmeidigen Mann mit dunkelrotem Haar“ im Staatsgefängnis Nuevo León kennen. „Er stand ganz still. Sein ganzes Auftreten war von einer gewissen Eleganz geprägt“, erzählte der Autor viele Jahre später der Daily Mail. Die Todesstrafe wurde nie vollstreckt, Trevino kam in den 1980er Jahren frei und starb 2009 im Alter von 81 Jahren an Krebs.

Aber auch andere Serienmörder dienten als Vorlage – und zwar für Jame „Buffalo Bill“ Gumb, gegen den Clarice Starling (oscargekrönt gespielt von Jodie Foster) mithilfe vom kannibalischen Psychiater Hannibal Lecter ermittelt. Zum Beispiel Ted Bundy, Ed Gein und Gary Heidnik.

30 Jahre "Schweigen der Lämmer": Hannibal Lecter, der Mann, der nie blinzelt

Jodie Foster in "Das Schweigen der Lämmer"

Jodie Foster hätte die Rolle der FBI-Agentin fast nicht bekommen, denn Regisseur Jonathan Demme bildete sich zuerst Michelle Pfeiffer ein. Doch die verlangte zwei Millionen Dollar und so bekam schlussendlich Foster die Rolle, auf die sie sich mit der echten FBI-Agentin Mary Ann Krause vorbereitete.

Hopkins dachte zuerst, als er das Drehbuch bekam, es handle sich um eine Kindergeschichte, befand die Story dann als das Beste, was er je gelesen habe. Lecters markantes Zischen war improvisiert und noch etwas machte ihn so unfassbar bedrohlich – er blinzelt fast nie. Der Streifen, der 273 Millionen US-Dollar weltweit einspielte, bekam die fünf wichtigsten Oscars: Für Film, Regie, Drehbuch und beide Hauptdarsteller.

Anthony Hopkins ist nur 16 Minuten zu sehen, Jody Foster hatte am Set richtig Angst vor ihm, wie sie später in Interviews bekannte. In einer Szene machte er sich zum Beispiel unabgesprochen über ihren Südstaaten-Akzent lustig und provozierte somit eine echte entsetzte Reaktion seiner Kollegin.

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