2. Prozess-Tag gestartet: Aussagen von Gérard Depardieu erwartet

Gérard Depardieu
Unter großem Medieninteresse ist am Dienstag der Belästigungsprozess gegen Gérard Depardieu in den zweiten Tag gestartet. Der Verhandlungssaal im Pariser Justizpalast war am Morgen prall gefüllt. Aussagen des 76 Jahre alten französischen Schauspielers vor Gericht werden erwartet.
Das Verfahren dreht sich um Vorwürfe sexueller Belästigung bei den Dreharbeiten zum Film "Les volets verts" (Die grünen Fensterläden) von Regisseur Jean Becker im Jahr 2021. Eine Dekorateurin und eine Regieassistentin werfen Depardieu vor, sie etwa an den Brüsten und am Po unsittlich berührt zu haben.
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Schauspieler bestreitet die Vorwürfe
Der Schauspieler bestreitet die Vorwürfe, sein Anwalt Jérémie Assous nennt die Anschuldigungen erlogen. Zum Auftakt des Prozesses hatte der Verteidiger eine Annullierung wegen Formfehlern gefordert. Als das Gericht dem zunächst nicht stattgab, legte Assous kurzfristig rund 300 Seiten Aktenmaterial vor, das gesichtet werden solle. Die Nebenklage warf ihm empört Verzögerungstaktik vor.
Assous will am zweiten Prozesstag etliche Zeugen hören lassen. Unter ihnen sind nicht nur eine Lichttechnikerin und Depardieus früherer Leibwächter, sondern auch die französische Schauspielikone Ardant (76), die als treue Unterstützerin Depardieus gilt. Da der erste Prozesstag vor allem von Debatten um Formfragen geprägt war, könnte das ursprünglich nur bis heute angesetzte Verfahren sich in die Länge ziehen.
Zunächst war davon ausgegangen worden, dass das Urteil am Dienstag ergeht. Mittlerweile hält es die Staatsanwaltschaft jedoch für sehr wahrscheinlich, dass das Urteil erst zu einem späteren Zeitpunkt fällt.
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