Viel Schweigen rund um die Doping-Vorwürfe gegen das russische Team

Figure Skating - Training
Die Sportnation Russland stand bereits unter Beobachtung – eine Katastrophe droht. Im Fokus steht die erst 15-jährige Europameisterin Kamila Walijewa.

Laut übereinstimmenden Medienberichten aus Russland soll die erst 15-jährige Kamila Walijewa positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet worden sein. Eine Bestätigung dafür gab es weder vom IOC noch von russischen Vertretern. Das IOC hatte am Mittwoch rechtliche Gründe als Ursache für Verschiebung angegeben.

Schön langsam beginnen sich die olympischen Nebel zu lichten, die über dem Teambewerb im Eiskunstlauf hängen. Die eigentlich für Dienstag geplante Siegerehrung hatte auch am Donnerstag noch immer nicht stattgefunden, und Mark Adams, der britische Sprecher des Internationalen Olympischen Comités, führte dafür „rechtliche Gründe“ an.

Prinzipiell hatte Russland vor den USA und Japan gewonnen, doch dann sei „dieses juristische Problem“ aufgetreten, „wie Sie wissen, können sich rechtliche Fragen manchmal hinziehen“, erklärte Mark Adams.

Das ist insofern ungeschickt, als Olympia-Beteiligten aus dem Ausland wegen der strengen Corona-Maßnahmen empfohlen wird, China spätestens zwei Tage nach ihrem letzten Wettkampf zu verlassen.

„Kein Kommentar“, sagte die Sprecherin des russischen Eiskunstlaufverbandes, Olga Jermolina, zur Staatsagentur Ria Nowosti. „Bezüglich der verschobenen Siegerehrung wissen wir bislang das, was alle wissen.“ Man warte auf „eine offizielle Information“.

Die russische Zeitung RBC will nun herausgefunden haben, dass sich die Causa um die erst 15-jährige Europameisterin Kamila Walijewa dreht. Und damit nicht genug: Die gefundene verbotene Substanz soll Trimetazidin sein, ein Präparat, das zur Behandlung von Angina Pectoris eingesetzt wird. Und, schließlich: Die Probe sei schon vor zwei Monaten genommen worden.

Das wirft zahlreiche Fragen auf – denn wegen des Staatsdopings bei den Winterspielen in Sotschi 2014 darf Russland nur in neutralem Gewand antreten, bei der Siegerehrung wird auch nicht die Hymne gespielt. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wäre das für den russischen Sport eine einzige Katastrophe.

Kommentare