
Zurück in der Erfolgsspur: Vincent Kriechmayr ist bereit für die WM 2023
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Super-G in Courchevel: Zwölfter Weltcupsieg für Vincent Kriechmayr
Der Oberösterreicher gewinnt mit Respektabstand vor Marco Odermatt, seine Teamkollegen enttäuschen.
Es scheint, als ob es mittlerweile immer irgendetwas mit Weltmeisterschaft braucht, damit Vincent Kriechmayr so richtig in Schwung kommt. Schlag’ nach 2019 im schwedischen Åre, als der Oberösterreicher mit Silber und Bronze dekoriert wurde, und bei der WM 2021, als Kriechmayr in Cortina d’Ampezzo Gold in Abfahrt und Super-G gewann.
Und nun, bei der Generalprobe für die WM 2023 in Courchevel und Méribel, da brillierte der 30-jährige Gramastettner erneut – nach der Abfahrt gewann er auch den Super-G. „Natürlich hab ich alles reflektiert und analysiert, was bei Olympia und bei den letzten Rennen passiert ist“, sagte der Oberösterreicher nach seinem zwölften Erfolg im Weltcup. „Großteils bin ich einfach einen Sonderweg gefahren, ich hab’ mich erst wieder ans Limit bewegen müssen. Und natürlich haben wir auch beim Material wieder ein bisschen was versucht.“

Mit drei auf eins: Vincent Kriechmayr
Reine Kopfsache
Doch der wesentliche Punkt war ein ganz anderer, wie Kriechmayr betonte: „Der entscheidende Faktor ist im Sport wie im Leben nun einmal der Kopf. Ich hab’ einfach wie schon am Mittwoch versucht, das Letzte zu riskieren. Lieber einen Fehler machen als wie zuletzt in Kvitfjell, wo ich mit einer Superfahrt eine Sekunde hinten war.“
Auf dem Frühjahrsschnee der Piste L’Éclipse war Kriechmayr zwar keine Sekunde vorne, aber er legte doch höchst beachtliche 58 Hundertstel zwischen sich und den zweitplatzierten Schweizer Marco Odermatt. Der 24-jährige Gesamtweltcupsieger verwies seinen Teamkollegen Gino Caviezel auf den dritten Rang (+0,75), der norwegische Disziplinweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde wurde Vierter (+0,88).
Kriechmayr beendete damit eine beeindruckende Serie: Odermatt und Kilde hatten die letzten sieben Weltcup-Super-Gs unter sich ausgemacht, drei gingen an den Schweizer, vier an den Norweger. Davor war Kriechmayr zwei Mal erfolgreich – am 25. Jänner 2021 in Kitzbühel und am 6. Februar 2021 in Garmisch-Partenkirchen.
Chancenlos
Die übrigen Österreicher mühten sich redlich, doch die Top Ten blieben auf nachlassender Piste außer Reichweite. Matthias Mayer verlor bereits 1,89 Sekunden und wurde Zwölfter, Raphael Haaser gar 2,05 Sekunden (Platz 13) und Daniel Danklmaier landete auf Platz 16 (+2,17).
Am Freitag geht das Weltcup-Finale mit dem Teambewerb weiter (12 Uhr), das ÖSV-Team bilden Ricarda Haaser, Katharina Huber, Katharina Truppe, Stefan Brennsteiner, Patrick Feurstein und Fabio Gstrein.
1. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:09,43 2. Marco Odermatt (SUI) 1:09,96 +0,53 3. Gino Caviezel (SUI) 1:10,18 +0,75 4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1:10,31 +0,88 5. James Crawford (CAN) 1:10,45 +1,02 6. Matthieu Bailet (FRA) 1:10,71 +1,28 7. Ryan Cochran-Siegle (USA) 1:10,79 +1,36 8. Alexis Pinturault (FRA) 1:11,05 +1,62 9. Justin Murisier (SUI) 1:11,09 +1,66 10. Beat Feuz (SUI) 1:11,26 +1,83 Stefan Rogentin (SUI) 1:11,26 +1,83 12. Matthias Mayer (AUT) 1:11,32 +1,89 13. Raphael Haaser (AUT) 1:11,48 +2,05 14. Dominik Paris (ITA) 1:11,50 +2,07 15. Andreas Sander (GER) 1:11,59 +2,16 16. Daniel Danklmaier (AUT) 1:11,60 +2,17 17. Christof Innerhofer (ITA) 1:11,73 +2,30 18. Broderick Thompson (CAN) 1:11,82 +2,39 19. Josef Ferstl (GER) 1:11,84 +2,41 20. Travis Ganong (USA) 1:12,14 +2,71 21. Romed Baumann (GER) 1:12,24 +2,81
Ausgeschieden: Blaise Giezendanner (FRA)
Männer, Gesamtwertung (35/37 Rennen):
1. Marco Odermatt (SUI) 1539 2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1150 3. Matthias Mayer (AUT) 880 4. Henrik Kristoffersen (NOR) 874 5. Vincent Kriechmayr (AUT) 840 6. Beat Feuz (SUI) 820 7. Dominik Paris (ITA) 680 8. Manuel Feller (AUT) 627 9. Lucas Braathen (NOR) 551 10. Alexis Pinturault (FRA) 545 16. Daniel Hemetsberger (AUT) 346 24. Max Franz (AUT) 275 26. Marco Schwarz (AUT) 272 27. Daniel Danklmaier (AUT) 269
Super-G, Endstand nach 7 Rennen:
1. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 530 2. Marco Odermatt (SUI) 402 3. Vincent Kriechmayr (AUT) 375 4. Matthias Mayer (AUT) 372 5. James Crawford (CAN) 226 6. Beat Feuz (SUI) 213 7. Stefan Rogentin (SUI) 173 8. Raphael Haaser (AUT) 170 9. Dominik Paris (ITA) 158 10. Ryan Cochran-Siegle (USA) 151 19. Daniel Danklmaier (AUT) 88 22. Max Franz (AUT) 80 28. Stefan Babinsky (AUT) 58 29. Christian Walder (AUT) 53
Mannschaft Männer (35):
1. Österreich 5279 2. Schweiz 5249 3. Norwegen 3724 4. Italien 2492 5. Frankreich 2103 6. Deutschland 1535 7. USA 1344 8. Kanada 1084 9. Slowenien 541 10. Kroatien 437
Nationencup (70):
1. Österreich 10042 2. Schweiz 9649 3. Italien 6151 4. Norwegen 5385 5. Frankreich 3866 6. USA 3544 7. Deutschland 2406 8. Kanada 1907 9. Slowenien 1584 10. Schweden 1321
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