Weltcupfinale in Sun Valley: Frust beim ÖSV nach der besten Saisonleistung

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Im letzten Riesentorlauf kam nur Stephanie Brunner (10.) in die Wertung. Federica Brignone sicherte sich die kleine Kristallkugel

Alice Robinson (23) konnte einem wirklich leidtun. Alles war angerichtet für den großen Coup und die erste Kristallkugel für Neuseeland im alpinen Skisport.

Dann wurde die 23-Jährige im letzten Riesentorlauf in Sun Valley ein Opfer der anspruchsvollen Kurssetzung und auch ihrer Nerven und musste den Traum vom Sieg im Disziplinenweltcup im Schnee begraben. „Es tut sehr weh“, sagte die Neuseeländerin mit tränenerstickter Stimme.

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Alice Robinson verspielte die kleine Kristallkugel

Das Missgeschick von Alice Robinson bescherte Federica Brignone die Kristallkugel praktisch auf dem Silbertablett. Nach dem Ausfall der Konkurrentin reichten der Italienerin 20 Punkte oder ein 13. Platz für den Triumph in der Disziplinenwertung.

Die Riesentorlauf-Weltmeisterin ließ dann auch nichts anbrennen. Mit dem zweiten Platz hinter Lara Gut-Behrami sicherte sich die erfahrene Italienerin den Sieg im Spartenweltcup.

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Federica Brignone gewann die Riesentorlauf-Kugel

Federica Brignone ist damit die große Abräumerin dieses Winters: Zum zweiten Mal in ihrer Karriere gewann die 34-Jährige den Gesamtweltcup, dazu holte sie den Sieg im Abfahrtsweltcup.

Alarmstufe

Der Riesentorlauf bleibt derweil die Problemdisziplin der Österreicherinnen. Und diese eklatante Schwäche wurde im letzten Rennen in Sun Valley allen noch einmal schonungslos vor Augen geführt. Julia Scheib ist als einzige ÖSV-Läuferin in der Lage, im Riesenslalom um die Topplätze mitzukämpfen.

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Die 26-jährige Steirerin schaffte es in dieser Saison immerhin sechs Mal in die Top Ten und beendete in Sölden (3.) die jahrelange Serie ohne Podestplatz. Fehlt Julia Scheib aber – wie am Dienstag beim Weltcupfinale in Sun Valley wegen einer Erkrankung – dann herrscht Alarmstufe rot-weiß-rot.

Im letzten Riesentorlauf kam nur Stephanie Brunner in die Wertung. Die Zillertalerin landete mit fast fünf Sekunden Rückstand an zehnter Stelle und durfte sich über ihr bestes Saisonergebnis freuen. „Ich will alles löschen, was heuer passiert ist“, sagte Brunner. 

Der Löschlauf wird wohl auch ÖSV-Riesentorlauf-Coach Christian Perner treffen, der nach nur einem Jahr im Amt seinen Sessel räumen soll.

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