Ski alpin: Mikaela Shiffrin siegt am Semmering zum 78. Mal im Weltcup

Einmal mehr herausragend: Mikaela Shiffrin
Die Amerikanerin gewann den Riesentorlauf vor Petra Vlhova und Marta Bassino. Die Österreicherinnen fuhren hinterher.

Den „Schuss nach vorn“ hatten sich die Technikerinnen des ÖSV im ersten Riesenslalom am Semmering erhofft, gelungen ist das Unterfangen, wie es Katharina Truppe am Montag formuliert hatte, freilich nur in Ansätzen. Katharina Liensberger, Truppe, Ricarda Haaser sowie Stephanie Brunner landeten als beste Österreicherinnen auf den Plätzen 13, 16, 17 und 18 und damit weit hinter dem, was Frauen-Rennsportleiter Thomas Trinker ausgegeben hatte: „eine in den Top fünf und noch eine in den Top Ten“.

Nun sind die Ausgangslagen individuell zu betrachten, unterm Strich aber bleibt, dass die Skination weiter ihren Ansprüchen hinterherfährt. „Es waren gute Passagen dabei“, sagte die Vorarlbergerin Liensberger. „Wir müssen kleine Brötchen backen“, ergänzte die Kärntnerin Truppe.

Und Stephanie Brunner ist überhaupt schon froh, nach zehn Skitagen seit Oktober („wenn es überhaupt so viele waren“) wieder mitfahren zu können. Wobei die Tirolerin nach ihren drei Kreuzbandrissen im linken Knie in den Jahren 2018 und 2019 und den Problemen mit dem Gelenk in der letzten Zeit ein Thema für sich ist. „Vom Ansatz, vom Potenzial und vom Talent her ist sie derzeit die Stärkste, die wir im Riesenslalom haben“, sagt Thomas Trinker.

Alpine Skiing World Cup in Semmering

Videostudium im Ziel

Katharina Liensberger nahm sich nach ihrer Zieldurchfahrt alle Zeit, um der Konkurrenz zuzuschauen. Und da sah sie beispielsweise, wie man mit einem Riesenvorsprung bei Halbzeit so schonend umgeht, dass es zum 78. Weltcupsieg reicht, wobei da der Anschein leicht zu Trugschlüssen führte.

Tatsache ist: Mikaela Shiffrin fehlen noch vier Erfolge auf ihre Landsfrau Lindsey Vonn und acht auf Ingemar Stenmark. Folgt sie ihrem Beispiel von 2018 und schafft abermals das Triple am Semmering, kann sie schon vor der WM-Pause zur erfolgreichsten Skifahrerin der Geschichte werden. Im Riesenslalom ist sie seit Dienstag die Nummer 4 mit 15 Erfolgen, vor ihr liegen noch Tessa Worley und Annemarie Moser-Pröll (je 16) sowie die Schweizerin Vreni Schneider (20).

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Noch zwei Rennen: Auch am Mittwoch und am Donnerstag wird am Hirschenkogel um die Wette gefahren

Denksport für Mikaela Shiffrin

„Mein zweiter Lauf war nicht so toll, ich hätte da fast noch das Rennen verloren“, gestand Mikaela Shiffrin vor 3.500 Zuschauern, „da muss ich mir für den zweiten Riesenslalom am Mittwoch etwas überlegen. Ich habe heute einen anderen Ski verwendet, aber es ist immer die Kombination aus Material und Gas geben.“

Gleichwohl sind ihre Sorgen in Relation zu denen der Österreicherinnen minimal: Für Katharina Liensberger und Kolleginnen gilt es vorerst, weiter an ihrem Puzzle zu arbeiten. Im Riesenslalom am Mittwoch (10/13 Uhr) – und im Nachtslalom am Donnerstag (15/18.30 Uhr).

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