Feller schrammt in Madonna di Campiglio am Podest vorbei

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Der Tiroler verpasst als Vierter um eine Hundertstelsekunde Platz drei. Es gewinnt der Norweger Kristoffersen vor seinem Landsmann Foss-Solevåg.

So wurde es doch noch ein versöhnlicher Jahresausklang für die ÖSV-Herren: Nach den Plätzen drei und zwei durch Christian Walder und Otmar Striedinger in Super-G und Abfahrt von Val d’Isère sowie dem Doppelschlag mit dem Zweiten Manuel Feller und dem Dritten Marco Schwarz im ersten Saisonslalom in Alta Badia zeigten die durchaus leidgeprüften Schützlinge von Andreas Puelacher auch in Madonna di Campiglio Ansehnliches, auch wenn es nicht fürs Podest reichte.

Leicht war’s freilich nicht, denn wie schon am Montagvormittag war es auch am frühen Dienstagabend viel wärmer als um diese Jahreszeit üblich, weshalb sich die Arbeitsfläche nicht eisig-hart, sondern eher weich und unruhig präsentierte.

Men's Slalom

Unruhig war's, nicht wahr Herr Nef?

Flow

Ein untrügliches Zeichen: Nur drei Herren mit Startnummern jenseits der 30 des ersten Laufes schafften es ins Flutlicht-Finale, rasch bildeten sich Rippen und Wannen und sorgten für ein teilweise wildes Pisten-Rodeo.

Gleich sechs der acht gestarteten Österreicher kamen ins Finale, allen voran Manuel Feller, dem tags zuvor ja ein halbes Gebirge vom Herzen gefallen war. Platz vier zur Halbzeit zeugte von dem, was der Fieberbrunner als „ein bissl mehr Selbstvertrauen“ bezeichnete.

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Feller fehlten 0,02 Sekunden auf den zweiten Platz. 

Der ganz große Sprung nach vorn sollte freilich nicht gelingen, Feller kämpfte um die richtige Position, doch mit einem enormen Zielspurt (auf den letzten 10,7 Fahrsekunden war er um 35 Hundertstelsekunden schneller als Henrik Kristoffersen) reichte es zu Platz vier. Eine Hundertstel hinter dem drittplatzierten Südtiroler Alex Vinatzer, zwei hinter dem zweitplatzierten Norweger Sebastian Foss-Solevåg.

„Ich hab’ mich halt gleich am Start mal verhaspelt, die Hundertstelsekunden fuchsen mich gern mal ein bissl, aber das ist jetzt schon länger her, insofern nehme ich das gern“, sagte Feller. „Ich kann jetzt aber beruhigt in die Weihnachtspause gehen und den Flow mitnehmen. Es ist definitiv ein guter Tag.“

SKI-ALPINE-WORLD-MEN-ITA-SLALOM-TROPHY

Der Sieger: Kristoffersen stand in Madonna nach langer Podestabstinenz ganz oben.

Lange Durststrecke

Einen solchen hatte auch Henrik Kristoffersen, der vom zwölften Rang zum Sieg fuhr, dem ersten seit dem Nachtslalom in Schladming am 28. Jänner, dem 22.seiner Karriere und dem 18. im Slalom. „Ich hatte viel mehr Angriffslust. Sölden war gut, Zürs war gut, aber seit Santa Caterina war es schwierig“, sagte der Norweger. „Hoffentlich wird es jetzt dann etwas besser. Das ist alles nur im Kopf. Marcel Hirscher war unglaublich, was das angeht, aber für mich ist das nicht so leicht.“

Marco Schwarz zeigte als Neunter Konstanz, Fabio Gstrein deutete abermals seine gute Grundgeschwindigkeit an und wurde trotz einiger Fehler Zwölfter. Michael Matt, am 5. März 2017 in Kranjska Gora der letzte österreichische Slalom-Sieger abseits von Marcel Hirscher, kam mit den weichen Bedingungen wie schon am Montag nicht zurecht – Platz 16.

Die Weihnachtspause für die alpinen Herren ist eine kurze: Schon am 26. Dezember steht das erste Training für die Abfahrt in Bormio (28.) auf dem Fahrplan. Etwas besser haben es die Damen erwischt, die erst am 28. und 29. Dezember mit Riesenslalom und Slalom am Semmering wieder an der Reihe sind.

  1. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:35,35
  2. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:35,68
  3. Alex Vinatzer (ITA) 1:35,69
  4. Manuel Feller (AUT) 1:35,70
  5. Clement Noel (FRA) 1:35,79
  6. Alexis Pinturault (FRA) 1:35,89
  7. Linus Strasser (GER) 1:35,89
  8. Jean-Baptiste Grange (FRA) 1:35,89
  9. Marco Schwarz (AUT) 1:35,93
  10. Christopher Jakobsen (SWE) 1:35,96
  11. Loic Meillard (SUI) 1:35,99
  12. Fabio Gstrein (AUT) 1:36,09
  13. Ramon Zenhäusern (SUI) 1:36,15
  14. Alexander Koroschilow (RUS) 1:36,15
  15. Michael Matt (AUT) 1:36,18
  16. Manfred Mölgg (ITA) 1:36,16
  17. Adrian Pertl (AUT) 1:36,31
  18. Tanguy Nef (SUI) 1:36,36
  19. Christian Hirschbühl (AUT) 1:36,36
  20. Filip Zubcic (CRO) 1:36,42
  21. Dave Ryding (GBR) 1:36,52
  22. Daniel Yule (SUI) 1:36,61
  23. Simon Maurberger (ITA) 1:36,65
  24. Timon Haugan (NOR) 1:36,74
  25. Sebastian Holzmann (GER) 1:36:78
  26. Stefan Hadalin (SLO) 1:37,13
  27. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 1:37,16

Ausgeschieden: Zan Kranjec (SLO), Stefano Gross (ITA), Victor Muffat-Jeandet (FRA)  

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