Schock für Kanadas Eishockey: Ex-Spieler klagen Missbrauch an

Schock für Kanadas Eishockey: Ex-Spieler klagen Missbrauch an
In einer Sammelklage gegen die Canadian Hockey League tun sich Abgründe auf. Es zeigt sich eine dunkle Vergangenheit.

Die National Hockey League (NHL) tut alles, um einen Weg aus der Corona-Krise zu finden und wieder sportliche Schlagzeilen zu machen.

Doch jetzt kommt bei einigen die Vergangenheit wieder hoch. In einer Sammelklage gegen die Canadian Hockey League tun sich Abgründe des in Kanada beliebtesten Sports auf. Drei Tage nachdem ein Spieler behauptet hatte, er sei 2016 zum Kokain-Konsum gezwungen worden, haben zwei ehemalige CHL-Spieler eine Sammelklage eingereicht. Darin wird behauptet, dass Spieler im Alter von 15 bis 17 Jahren Opfer von Schikanen, Mobbing, körperlicher und verbaler Belästigung, körperlichen Übergriffen, sexueller Belästigung und sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind.

Daniel Carcillo spielte vier Saisonen für die Sarnia Sting und Mississauga IceDogs der OHL. 2012 begann seine Karriere in der NHL, 2013 und 2015 gewann er mit Chicago den Stanley Cup. Weil er von vielen Gehirnerschütterungen Nachwirkungen hatte, beendete er 2015 seine Karriere und gründete die „Chapter 5 Foundation“, die Spielern mit Gehirnerschütterungen und Depressionen hilft.

Die Klage

Die Canadian Hockey League ist die Dachorganisation der drei großen kanadischen Juniorenligen Western-, Ontario- und Quebec Hockey League. Dort spielen die größten Talente des Kontinents zwischen 15 und 20 Jahren.

Auch Österreicher spielten in diesen Ligen, wie zum Beispiel Arizona-Stürmer Michael Grabner (WHL), Capitals-Profi Rafael Rotter (OHL) und zuletzt NHL-Hoffnung Marco Rossi (OHL).

NHL: Stanley Cup Final-Media Day

Die Klage gegen die CHL wurde am Donnerstag in Toronto von Daniel Carcillo und Garrett Taylor eingereicht. Gemäß der Klage waren die Rookies, also jene Spieler, die neu ins Team kamen, u. a. gezwungen, vor Teamkollegen und Trainern zu masturbieren oder Speichel, Urin, Sperma und Kot anderer Spieler zu sich zu nehmen. Es wird auch behauptet, dass Spielern schwere Gegenstände an ihre Genitalien gebunden oder Gegenstände wie Eishockeyschläger, Besen und Lebensmittel eingeführt wurden. Junge Spieler wurden gezwungen, große Mengen Alkohol und illegale Drogen zu konsumieren. Immer wieder wird beschrieben, dass Trainer davon wussten und bei den Quälereien teilweise auch mitmachten.

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