ÖSV-Sensation in Zürs: Hirschbühl triumphiert vor Raschner

SKI-WELTCUP IN LECH/ZÜRS: PARALLELSLALOM DER HERREN: HIRSCHBÜHL (AUT)
Beim einzigen Parallel-Rennen der Saison jubelt Österreich über einen doppelten Erfolg: Hirschbühl feiert seinen Premierensieg.

Irgendwie schade, dass das erste Parallelrennen zugleich auch schon wieder das letzte in diesem Weltcupwinter war. Jetzt, wo Österreich plötzlich im Kampf Mann gegen Mann zur Großmacht avanciert ist. Mit den Rängen eins (Christian Hirschbühl), zwei (Dominik Raschner) und sechs (Adrian Pertl) – in der Historie der Parallelbewerbe konnten die ÖSV-Herren noch nie ein so gutes mannschaftliches Ergebnis einfahren wie am Sonntag beim Heimweltcup in Zürs.

Am Ende wurde es sogar richtig kitschig. Mit Christian Hirschbühl war am Arlberg ein Lokalmatador der umjubelte Gewinner. Dem nicht genug: Der Slalomspezialist fuhr im Alter von 31 Jahren erstmals auf das Stockerl und ist der erste männliche Weltcupsieger aus Vorarlberg seit Christian Greber (28. Dezember 2001, Abfahrt in Bormio).

SKI-WELTCUP IN LECH/ZÜRS: PARALLELSLALOM DER HERREN: RASCHNER (AUT)

„Ich checke es nicht“, sagte Hirschbühl, der sich im österreichischen Finale hauchdünn gegen Dominik Raschner durchsetzte. Wie schon in den K.-o.-Duellen zuvor, als er unter anderem den norwegischen Star Henrik Kristoffersen bezwungen hatte, blies der 31-Jährige im zweiten Lauf zu einer beeindruckenden Aufholjagd und machte einen veritablen Rückstand (0,5 Sekunden) wett. „Ich habe mich durch den Rückstand nie aus der Ruhe bringen lassen“, sagte Hirschbühl, der nun gemeinsam mit dem Schweizer Marco Odermatt den Gesamtweltcup anführt, im ORF-Interview.

Perfekte Vorbereitung

Aber auch der Verlierer des Finales von Zürs durfte sich wie ein Sieger fühlen. Dominik Raschner war zuvor in seiner Karriere erst einmal in den Top Ten gelandet, im Parallelbewerb stellte der 27-jährige Tiroler, der sich im letzten Winter die Europacup-Riesentorlaufwertung gesichert hatte, eindrücklich sein Potenzial unter Beweis. „Im Training habe ich schon öfter gezeigt, dass ich es kann. Das ist der schönste Tag in meiner Skifahrer-Karriere.“

Es hat sich jedenfalls bezahlt gemacht, dass man im Lager der Österreicher nicht in das allgemeine Jammern über diesen umstrittenen Bewerb miteingestimmt hat und sich die Läufer stattdessen in Hippach im Zillertal mehrere Tage lang gezielt auf das Parallelrennen vorbereiteten.

Während die ÖSV-Außenseiter jubelten, reiste ein Favorit enttäuscht aus Zürs ab: Für Alexis Pinturault bleibt zu hoffen, dass er für seine Mutter Hege ein anderes Geburtstagsgeschenk als einen Sieg in Zürs besorgt hat. Der französische Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison schied vorzeitig im zweiten Lauf der Qualifikation aus und verließ den Arlberg ohne einen einzigen Punkt.

Kommentare