Pluspunkt: Marco Schwarz
2, 2, 5, 9, 4, 2, 1 – der 28-Jährige ist gerade der kompletteste Skifahrer im Herren-Weltcup und der einzige Läufer, der von Slalom bis Abfahrt gleichermaßen konkurrenzfähig ist. Wer es in allen vier Disziplinen in die Top Ten schafft, der ist auch in der Lage, den Gesamtweltcup zu gewinnen. Der Jänner mit den zahlreichen Slaloms wird richtungsweisend sein, ob Schwarz im Duell mit Marco Odermatt die Nase vorne hat.
Pluspunkt: Cornelia Hütter
Die Steirerin ist heuer die Konstanz in Person und war in den ersten vier Speedrennen immer unter den Top vier zu finden. Nicht einmal ihr Missgeschick im Super-G in Val-d’Isère – nach einer Kollision mit einem Tor brach der Helm – konnte Hütter aus der Bahn werfen. Der erste Saisonsieg ist wohl nur eine Frage der Zeit.
Pluspunkt: Gritsch-Lösung
„Immer dem Herzen nach bedeutet manchmal, neue Wege zu gehen“, schrieb Franziska Gritsch. Die Ötztalerin beschreitet mit ihrem Freund und Trainer Florian Stengg eigene Wege außerhalb der Verbandsstrukturen.
Der ÖSV ist äußerst professionell und sachlich mit dieser pikanten Angelegenheit umgegangen. Unter einem Präsidenten Schröcksnadel wären vermutlich andere Worte gefallen.
Pluspunkt: Slalom-Frauen
Im vergangenen Winter war der Slalom eine der Problemzonen im Frauenteam,ein Podestplatz war die magere Ausbeute. Inzwischen halten die Österreicherinnen bereits bei zwei Stockerlplätzen durch Katharina Liensberger und Katharina Truppe. Auch die Entwicklung von Katharina Gallhuber (4. in Courchevel) ist vielversprechend. „Ich erwarte mir, dass wir im Riesentorlauf auch in die Top 6 fahren“, so Alpinchef Mandl.
Pluspunkt: Europacup
Die Erfolge der zweiten Garde gehen meist unter, allerdings gibt es vielversprechende Ergebnisse und Athleten im Europacup. So führt die 23-jährige Lisa Grill souverän die Europacup-Gesamtwertung an, in der Abfahrtswertung gibt es dank Vincent Wieser (21) und Stefan Rieser (24) eine rot-weiß-rote Doppelführung.
Minuspunkt: Abfahrtsherren
Das schwache Abschneiden in den beiden Abfahrten im Grödnertal sorgt intern für Unmut und Kritik. Auf der ungeliebten Saslong hat Vincent Kriechmayr mit den Rängen 14 und 17 die Chance auf die Abfahrtskugel fast schon verspielt. „Ich fordere von den Abfahrern und Trainer Sepp Brunner ein, dass da mehr kommt“, moniert Chefcoach Marko Pfeifer. Sich darauf auszureden, dass die Gröden-Abfahrt den Österreichern nicht liegt, ist dem Kärntner zu billig. „Zu sagen, wir können das nicht, ist Schwachsinn. Man hat das ganze Jahr Zeit, das zu üben.“
Minuspunkt: Verletzungen
Das Frauen-Speedteam wird einmal mehr von Verletzungen gebeutelt. Vor allem das Schicksal von Nina Ortlieb geht vielen nahe, die 27-jährige Vorarlbergerin musste nach dem Sturz in St. Moritz bereits die 20. Operation ihrer Karriere über sich ergehen lassen. Auch für Elisabeth Reisinger (Kreuzbandriss) ist die Saison vorzeitig vorbei. „Das trifft uns hart“, sagt Alpinchef Mandl.
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