Nina Ortlieb über die Quarantäne: "Das ist eine gute Maßnahme"

Nina Ortlieb über die Quarantäne: "Das ist eine gute Maßnahme"
Wie die Senkrechtstarterin und ihre Familie den Alltag im abgeschotteten Oberlech bewältigen.

Wenn es sich Nina Ortlieb aussuchen könnte, dann ist sie gerade lieber daheim bei der Familie in Oberlech als in der Wohnung in Innsbruck. Auch wenn seit Dienstag die gesamten Arlberg-Gemeinden unter Quarantäne gestellt wurden und somit die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist.

"Wir haben inzwischen fünf Fälle, das ist eine gute Maßnahme, dass es so gehandhabt und alles abgeriegelt wird", sagt die 23-Jährige, die sich keineswegs eingesperrt fühlt. "Das ist überhaupt nicht schlimm. Der Vorteil ist, dass hier bei uns alles sehr weit verstreut ist und man dadurch automatisch wenig Kontakt zu anderen Leuten hat."

Auch Lebensmittelengpässe sind nicht zu befürchten. Familie Ortlieb betreibt in Oberlech ein Hotel. "Dadurch, dass diese Wintersaison dermaßen abrupt beenden wurde, haben wir genug Vorräte", erzählt Nina Ortlieb. Fünf Hotel-Mitarbeiter befinden sich noch immer im Haus, "der Italiener will gar nicht heim", sagt die Siegerin des Super-Gs von La Thuile.

Eigentlich hätte in dieser Woche das Weltcupfinale in Cortina d' Ampezzo stattfinden sollen, danach wären noch die österreichischen Meisterschaften und einige Testtage mit dem neuen Material auf dem Programm gestanden. Das Corona-Virus hat sämtliche Planungen über den Haufen geworfen.

Nina Ortlieb nützt die Zeit, um sich in der hauseigenen Kraftkammer fit zu halten. Zwei Mal am Tag tankt die 23-Jährige Kondition, "dann bin ich heuer halt einmal früher mit dem Krafttraining dran", sagt sie. "Wenn man schon eingesperrt ist, dann muss man die Zeit auch sinnvoll nützen."

Und wenn sie gerade nicht in der Kraftkammer trainiert, dann hockt die Tochter von Olympiasieger und Weltmeister Patrick Ortlieb vor den Büchern. Nina Ortlieb absolviert ein BWL-Fernstudium, am Dienstagabend hatte sie eine Online-Vorlesung, für April stehen einige Prüfungen auf dem Plan. "Vielleicht muss ich die auch online per Videocall ablegen", sagt Ortlieb. "Langweilig wird mir in nächster Zeit jedenfalls nicht."

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