Eishockey: Die USA überrollten Österreich bei der U20-WM

Sebastian Wraneschitz unter Dauerdruck
0:11 im ersten Spiel in Edmonton. Tormann Wraneschitz war so unter Druck, dass er mit Krämpfen ausgetauscht werden musste.

Das Team der USA war Österreichs Eishockey-Junioren erwartungsgemäß mehr als eine Nummer zu groß. Die ÖEHV-Auswahl verlor am Samstag (Ortszeit) ihr erstes Spiel bei der U20-WM in Edmonton gegen den vierfachen Weltmeister mit 0:11 (0:1, 0:6, 0:4). In der Nacht von Montag auf Dienstag (29.12., 0.00 Uhr MEZ/live ORF Sport +) wartet mit Schweden ein weiterer Medaillenanwärter auf die jungen Österreicher.

Die Mannschaft von Teamchef Roger Bader konnte das ungleiche Duell (10:73 Torschüsse) 25 Minuten offen halten, ehe sie einbrach. „Wir wussten, was auf der anderen Seite steht. Eine Mannschaft, die unglaubliche Skills hat, athletisch sehr gut ist. Wir wussten, da ist riesige Power gegen uns“, sagte Bader.

Das US-Team, das sieben Top-15-Picks der vergangenen zwei NHL-Drafts in den Reihen hat, deckte Torhüter Sebastian Wraneschitz im ersten Drittel mit 22 Schüssen ein, doch nur Drew Helleson (16.) überwand den Schlussmann der Vienna Capitals.

Im Mitteldrittel zeigte sich die drückende Überlegenheit der US-Boys auch auf der Anzeigentafel. Trevor Zegras (25.) und John Farinacci (26.) nur 28 Sekunden später machten den Anfang, danach hatten die Amerikaner leichtes Spiel. „Meine Spieler waren dermaßen unter Raumdruck und Zeitdruck und wurden physisch attackiert, wie sie es bisher nicht kannten. Der Druck war so groß, dass sich Fehler häuften“, analysierte Bader. Nach sechs Treffern im Mitteldrittel legte das US-Team, das am Vortag Russland mit 3:5 unterlegen war, im Schlussabschnitt vier Tore nach.

Eishockey: Die USA überrollten Österreich bei der U20-WM

Nach 49 Minuten, 68 Torschüssen und zehn Treffern wurde Wraneschitz erlöst und durch Jakob Brandner ersetzt. „Er hatte Krämpfe, weil er so viele Schüsse bekommen hat. Die Muskel waren müde“, begründete Bader den Tausch. 33 Sekunden war der Finnland-Legionär auf dem Eis, ehe es auch bei ihm einschlug.

Danach zeigte auch die rot-weiß-rote Auswahl wieder Offensivaktionen. „Mir hat gut gefallen, wie wir im ersten Drittel dagegen gehalten haben, und wie wir uns nach dem Torhüterwechsel gefangen haben, war auch positiv. Die Mannschaft hat alles gegeben, was sie hatte“, resümierte Bader die positiven Aspekte.

In der Nacht von Montag auf Dienstag (29.12., 0.00 Uhr MEZ/live ORF Sport +) wird es für Kapitän Marco Rossi und Co. wohl nicht leichter. Schweden deklassierte am Samstag Tschechien mit 7:1 und ist damit seit 53 Spielen bzw. 14 Jahren in der Gruppenphase von U20-Weltmeisterschaften ungeschlagen. „Wir sind keine Zauberer. Es wird gegen Schweden und Russland genauso sein, dass der Gegner zwei Klassen besser ist“, gibt sich Bader keinen Illusionen hin.

In der Gruppe A startete Titelverteidiger Kanada mit einem 16:2 gegen das im Vorfeld vom Coronavirus stark betroffene und auf 14 Feldspieler dezimierte Deutschland. Dylan Cozens von den Buffalo Sabres war mit drei Toren und drei Assists herausragend.

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