Eishockey-Bilanz: Von Überraschungen und Fehltritten

Nummer eins: Die Grazer sind seit dem Sieg in Wien an der Spitze
Die EBEL startet in die Zwischenrunde. Ein Rückblick auf Positives und Negatives der ersten fünf Monate

44 Runden sind in der Erste Bank Liga gespielt. Am Dienstag startet die Zwischenrunde, in der die Top Sechs die Reihung vor dem Viertelfinale ausspielen und die unteren fünf Teams um zwei Plätze im Play-off kämpfen. Zagreb hat wegen der sportlichen Wertlosigkeit (das letzte Spiel wurde im November gewonnen) und wegen der finanziellen Notlage die Saison vorzeitig beendet.

Das Überraschungsteam ist Graz. Die 99ers überholten in der vorletzten Runde die Capitals in der Tabelle, qualifizierten sich damit für die Champions Hockey League und gehen als Erste in die Platzierungsrunde. Nach zehn Runden dürfen die ersten Drei ihren Viertelfinalgegner wählen, die ersten Vier haben Heimvorteil im ersten Play-off-Spiel.

Ein weiterer positiver Faktor der bisherigen Saison: Mit den Capitals (heute gegen Bozen), dem KAC und Salzburg (heute in Klagenfurt) haben sich jene Teams sicher für das Play-off qualifiziert, die schon seit Jahren viel Geld und Arbeit in den Nachwuchs investieren.

Endlich in Bewegung – wenn auch nur in Zeitlupe – kam die Liga, was die Förderung der Österreicher betrifft. Seit 2007 hatte es geheißen, dass eine Legionärsbeschränkung wegen des EU-Rechts nicht möglich sei. Obwohl es dieses Recht auch 2019 gibt, wurde im Jänner beschlossen, dass in den nächsten drei Saisonen die Legionärshöchstzahl von derzeit 15 auf neun sinken soll. Das wird vor allem Klubs wie Dornbirn, Innsbruck und Graz treffen, die derzeit mehr als die in der kommenden Saison erlaubten elf Legionäre haben.

Rückschritt

Negativ sind in den ersten fünf Monaten dieser Saison mehrere Dinge aufgefallen: Linz hat den Kader-Umbruch nicht geschafft und muss in die Qualifikationsrunde. Das Donnerstag-Spiel in Villach wird richtungsweisend für beide.

Aufgefallen sind seit Saisonbeginn Funktionäre mit ihren Aussagen. Dornbirn-Manager Alexander Kutzer sagte in einem Kleine-Zeitung-Interview: „Nicht die Legionäre sind das Problem. Die Österreicher sind es, weil es zu wenige gibt.“ Die Frage, warum es seit der Legionärsfreigabe 2007 zu wenige Österreicher gibt, blieb unbeantwortet. Überrascht hat auch EBEL-Geschäftsführer Christian Feichtinger auf ServusTV mit der Aussage „Die EBEL ist keine Ausbildungsliga.“ Eine solche Einstellung gibt es sonst nur in der nordamerikanischen NHL und in der russischen KHL.

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