EBEL-Semifinale: Rechenspiele ändern auf dem Eis nichts

Emotional: Peter Schneider (re.) traf am Dienstag zum 2:1 für die Capitals, es sollte nicht reichen.
Der KAC führt gegen die Graz 99ers 3:0, die Vienna Capitals gegen Red Bull Salzburg 2:1.

Die Ausgangslage ist für alle gleich geblieben.In den meisten Eishockey-Teams gibt es Play-off-Rituale. Oft geht es dabei um den Countdown zum Titelgewinn. Zwölf Siege im Play-off braucht eine Mannschaft, um Champion in der EBEL zu werden. So wurden zum Beispiel schon Poster des Pokals in zwölf Teile geschnitten und nach jedem Sieg kam ein Stück an den richtigen Platz.

Es macht den Spielern deutlich, dass Niederlagen wenig bedeuten und der Weg zum Titel immer noch gleich lang ist. Graz zum Beispiel liegt im Semifinale gegen den KAC scheinbar aussichtslos 0:3 zurück. Doch rechnerisch braucht Graz weiterhin acht Siege zum Meistertitel – genauso wie vor dem ersten Spiel. Der KAC hat es mit fünf fehlenden Siegen ein wenig näher. Im Heimspiel am Freitag können die Klagenfurter den Finaleinzug fixieren. Stürmer Thomas Hundertpfund weiß, wie das gelingen soll: „Wir hoffen auf ein schnelles Tor und dass die Grazer dadurch ein bisserl gebrochen sind. Es wird eine harte Partie, in der gekratzt und gebissen wird. Also wird es viele Strafen geben, und das Powerplay sowie die Unterzahl werden sehr wichtig sein. Hoffentlich machen wir das erneut besser als die Grazer.“

Härte fehlt

Die Steirer kamen bislang mit der Härte der Klagenfurter Mannschaft nicht zurecht. Ging im Grunddurchgang für die 99ers vieles auf dem spielerischen Weg, so ist jetzt alles ein wenig schwerer und fallen die Tore nicht mehr so leicht.

Etwas spannender verläuft das Semifinal-Duell zwischen den Vienna Capitals und Salzburg. Am Freitag, 19.15 Uhr, drängt Salzburg auf den Ausgleich zum 2:2. Kurioserweise haben die Salzburger ausgerechnet jenes Spiel gewonnen, in dem sie am wenigsten gut waren.

Die Wiener trainierten am Donnerstag vor der Abfahrt nach Salzburg kurz und intensiv, vor allem das Überzahlspiel. Da haben die Wiener wegen des aggressiven Verteidigens der Salzburger noch keinen Schlüssel zum Erfolg gefunden.

Ehre am Rande des Play-offs wurde Capitals-Stürmer Benjamin Nissner zuteil. Der 21-jährige Eigenbauspieler bekam von Coach Dave Cameron von Saisonbeginn weg viel Verantwortung, hat bereits 35 Scorerpunkte gesammelt und wurde von der Erste Bank Liga zum „Youngster der Saison“ gewählt.

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