Die tränenreiche Geschichte des größten Fans in St. Louis

Die elfjährige schwerkranke Laila Anderson wurde zur Inspiration der Blues. Die Eishockey-Stars revanchierten sich jetzt.

Es ist eine typische US-amerikanische Geschichte. In diesen Tagen beginnt bekanntlich die neue Saison der National Hockeys League. Und Titelverteidiger St. Louis Blues eroberte schon davor die Herzen der Fans.

Mit einer Aktion, die weit über die Grenzen von Missouri hinaus bekannt wurde, drückten die Blues auf die Tränendrüsen ihrer Fans. Ganz speziell bei Laila Anderson.  Das elfjährige Mädchen leidet an der seltenen Immunerkrankung Hämophagozytischer Lymphohistiozytose und wäre im Frühjahr beinahe daran gestorben. Ihre Liebe zum Eishockey-Team aus St. Louis habe ihr die Strapazen der Behandlungen erleichtert, sagte sie.

Die Inspiration

Die harten Cracks der Blues zeigten öffentlichkeitswirksam ihren weichen Kern. Bei einem von Sponsoren organisierten Besuch der Spieler im Krankenhaus knüpfte Laila schnell Kontakt zu Verteidiger Colton Parayko und Stürmer Alexander Steen. Parayko sagte: „Sie ist eine Kämpferin und sie hört nie auf damit. Sie ist eine große Inspiration für uns. Das ist ganz speziell. Wir verlieren vielleicht ein Eishockeyspiel und sind daher enttäuscht und beleidigt. Aber Leute wie Laila kämpfen um ihr Leben.“

Im Jänner hatte Laila Anderson eine Knochenmarkstransplantation und durfte danach maximal zwischen Krankenhaus und ihrem zu Hause pendeln. Vor dem dritten Spiel des Conference-Finales gegen San Jose bekam Lailas Mutter von den Ärzten die Erlaubnis, die Halle zu besuchen. Das Video, als es Laila erfuhr, ging in Nordamerika viral.

Es sollte noch emotionaler werden. Die Mannschaft stieg ins Finale um den Stanley Cup auf. Und die Blues zogen alle Register der Motivation. Der Klub rief im Hause Anderson an und lud Laila zum allesentscheidenden siebenten Spiel in Boston ein. Wieder filmte das Handy der Mama die tränenreiche Reaktion der Tochter.

In Boston folgte am 12. Juni ein Abend der Blues. Nach dem 1:5 im Heimspiel siegten die Blues bei den Boston Bruins mit 4:1, gewannen die Best-of-seven-Serie mit 4:3 und zum ersten Mal in der 52-jährigen Klubgeschichte die Meisterschaft.

Auf dem Eis feierten die Spieler und mittendrin: Laila Anderson. Herzlich kümmerten sich einige der starken Männer um ihren Superfan Laila.

Bevor die Blues am Mittwoch gegen Washington in die neue Saison starteten, kam es zur nächsten positiven Überraschung im Leben von Laila Anderson. Alexander Steen und Colton Parayko besuchten Familie Anderson überraschend. „Du weißt, wie viel du uns bedeutest und welche Inspiration du für so viele Leute bist“, sagte Steen zu Laila und überreichte ihr als Dank der St. Lous Blues einen mit 300 Diamanten und Saphiren bestückten Stanley-Cup-Ring, innen mit dem Schriftzug „Laila“ graviert. Fassungslos sagte die Elfjährige nur: „Ich glaube, ich sollte ihn gar nicht berühren.“

Und wieder kullerten die Tränen.

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