Der Aberglaube
Die Wahl der Kabine hat auch mit einem Aberglauben zu tun. Laut einem altbekannten Fluch führt es zu Misserfolg, wenn ein Team aus irgendeinem Grund nicht mehr in der ursprünglichen Kabine spielt. Also bezog Österreich wieder die kleinste Kabine – wie im Vorjahr, als bei der WM das Abstiegsduell gegen Großbritannien gewonnen wurde. Die zur Verfügung gestandene größere Umkleide der Briten war also kein Thema.
Die Österreicher haben es sich aber wieder gemütlich eingerichtet im kleinen Holzriegel-Bau. „Wir haben draußen eine Flagge, drinnen in der Mitte auch eine und vor jedem Platz liegt ein Teppich mit dem Logo“, sagt Moser. „Ich bekomme jedes Mal wieder Gänsehaut, wenn ich in die Kabine komme“, sagt Manuel Ganahl.
Die Spieler selbst müssen sich nicht um viel kümmern. Moser und sein Kollege David Bedrin sind ein seit Jahren eingespieltes Team hinter dem Team. „Wir sind normalerweise eine Stunde vor der Mannschaft hier und bereiten alles vor. Wichtig ist, dass die Spieler sofort alles zur Verfügung haben.“
Die Sauberkeit
Österreichs Minnesota-Legionär Marco Rossi weiß ganz genau, was wichtig ist im zweiten Zuhause: „Natürlich die Österreich-Flagge. Dann Snacks, Riegel, Früchte, weil ich gerne was dazwischen esse.“ Der 21-Jährige betont aber auch: „Das Wichtigste für mich ist aber, dass es schön sauber ist. Bei einem Saustall fühle ich mich nicht wohl.“
Der Ort, an dem die Spieler zu einer Mannschaft werden, hat speziell im Eishockey eine wichtige Bedeutung, betont Rossi: „In der Kabine muss man den Zusammenhalt spüren. Dort sieht man sich immer, wenn man auf das Eis geht.“ Und im Team komme man auch mit Spielern ins Gespräch, die man nicht so gut kennt.
Die Bedeutung
Im übertragenen Sinn sprechen Spieler auch von der Kabine, wenn sie den Zusammenhalt meinen. Stürmer Peter Schneider erklärte nach dem 2:6 gegen Dänemark: „Gerade nach solchen Spielen ist die Kabine so wichtig. Man muss darauf achten, dass die Gedanken nicht zu negativ werden und man sich gegenseitig aufbaut. Auf der anderen Seite muss man sich fragen, was falsch gelaufen ist.“
Die Lieblingsmusik
Für die Stimmung vor und nach den Erlebnissen auf dem Eis ist die Musik wichtig. „Dafür ist Bernd Wolf zuständig. Er macht manchmal einen sehr guten Job, manchmal weniger“, sagt Schneider lächelnd.
Am liebsten hören würden die Österreicher aber die Hymne, die bei der WM nur für den Sieger einer Partie gespielt wird.
Kommentare