Die Befreiungskünstler Vienna Capitals schlugen zurück

Eishockey, Vienna Capitals - Suedtirol Bozen
Schwer unter Druck, dennoch besiegte Wien den HCB Südtirol mit 2:1. Der KAC gewann in Salzburg nach der Verlängerung.

Viel spannender kann ein Eishockey-Abend nicht sein. Mit jeweils einem Tor Differenz gewannen die Vienna Capitals und der KAC am Dienstag ihre Semifinal-Partien.

Die Wiener glichen in der Best-of-seven-Serie gegen den HCB Südtirol mit einem 2:1-Sieg auf 1:1 aus, der KAC besiegte Salzburg nach dem 4:2 zu Hause auch in Salzburg mit einem 3:2 n.V. und führt bereits mit 2:0.

Die Bozener hinterließen in Wien zu Beginn einen meisterlichen Eindruck. Der Titelfavorit ließ den Wienern keine Zeit, sie gewannen die Zweikämpfe und spielten so schnell, dass die Gastgeber nicht ihre gefürchteten Checks austeilen konnten.

Und so musste Wiens Tormann Bernhard Starkbaum wieder einmal ordentlich einstecken. Österreichs Teamgoalie hielt seine Mannschaft im Spiel. Doch gegen Frank, der plötzlich alleine vor ihm stand, hatte er beim 0:1 keine Chance (19.). „Wir waren wirklich langsam und schlampig am Beginn. Wir waren glücklich, dass wir nicht zu weit hinten lagen“, ärgerte sich Capitals-Trainer Dave Cameron.

Keine Vorentscheidung

Als Bardaro nur 14 Sekunden nach der ersten Pause knapp scheiterte, schien das Spiel auf eine schiefe Ebene zu gelangen. Doch die Wiener konnten sich wie Befreiungskünstler aus der Umklammerung lösen. Nach einer halben Stunde setzten die Capitals Nadelstiche. Nissner kam nach perfekter Vorarbeit zu einer Top-Chance, doch der Wiener schoss zu hoch (31.) In einem Powerplay traf Vause die Latte (34.), Besse hätte es bei seiner Möglichkeit auch besser machen können.

Der Baby-Bomber

So wie später Leduc. Der 28-jährige Verteidiger schloss einen Konter perfekt zum 1:1 ab (40.). Der Kanadier hatte es auch eilig – seine Frau erwartete ein Baby. Daher war der Kanadier auch am Sonntag nicht mit in Bozen.

Das 1:1 nach 40 Minuten war ein Zwischenstand, mit dem die Capitals sehr gut leben konnten. „Das Tor hat uns eine Boost gegeben“, sagte Cameron. Plötzlich war die Partie komplett offen und hätte in beide Richtungen gehen können. Die Bozener wurden etwas langsamer. Und siehe da: Nach einem Pass von Loney von hinter dem Tor stand Nissner direkt vor dem Tormann goldrichtig und bugsierte den Puck via Innenstange zum 2:1 ins Bozener Tor (50.). „Mir ist wurscht, wer die Tore schießt. Hauptsache als Mannschaft halten wir zusammen“, sagte der 23-Jährige nach seinem bereits vierten Play-off-Tor.

Schon am Mittwoch sitzen die Wiener im Bus nach Bozen, wo es am Donnerstag weitergeht.

KAC führt bereits 2:0

In Salzburg erwischte der KAC zwar den besseren Start und ging durch Rok Ticar in Führung (14.). Doch Salzburg konterte. Nachdem die roten Bullen in der ersten Partie zwei Powerplay-Treffer kassiert hatten, schafften sie diesmal selbst einen Doppelpack in Überzahl. Alexander Rauchenwald (28.) und Dominique Heinrich (57.) drehten das Match zum vermeintlichen Heimsieg. Doch Ticar rettete die Klagenfurter nur 26 Sekunden vor dem Ende in die Overtime. Dort hatte der Rekordmeister trotz Unterzahl das bessere Ende für sich: Clemens Unterweger fixierte nach 4:22 Minuten der Verlängerung den harterkämpften 3:2-Sieg.

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