Auch im Eishockey kämpft Salzburg gegen den großen Bruder

Auch im Eishockey kämpft Salzburg gegen den großen Bruder
In der Champions Hockey League kommt es zum Duell der Red Bull Teams aus Salzburg und München um einen Platz im Finale.

Schweden, Tschechien, Deutschland und Österreich – die Länder der Teilnehmer am Semifinale der Champions Hockey League sind so abwechslungsreich wie noch nie. Von den bisherigen 16 Semifinalisten seit 2014 waren nur fünf nicht aus Schweden oder Finnland. Sparta Prag war 2017 der einzige nicht-skandinavische Finalist.

2019 wird Salzburg oder München im Endspiel um den CHL-Pokal stehen. Die Red-Bull-Teams stehen einander heute in München (19.30, ORF Sport+, Sport1) und nächste Woche in Salzburg im Semifinale gegenüber.

Schon der Semifinaleinzug der Salzburger ist der größte Erfolg einer österreichischen Klubmannschaft seit dem Sensationssieg der VEU Feldkirch in der European Hockey League 1998.

 

 

„Unter den besten vier europäischen Teams zu stehen, ist ein sehr schönes Erlebnis. Das wird ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Man erkennt die Handschrift von Don Jackson. München spielt schnelles, aggressives und hartes Eishockey“, sagt Verteidiger Matthias Trattnig. Auf dem Weg ins Semifinale warfen die Salzburger europäische Spitzenteams wie den SC Bern und den finnischen Meister Kärpät Oulu aus dem Bewerb. Die Münchner setzten sich gegen Teams wie Turku (FIN), Malmö (SWE) und Zug (SUI) durch.

Internationaler Fokus

In der Deutschen Eishockey Liga ist das Team des ehemaligen Salzburg-Coaches Don Jackson zuletzt drei Mal in Folge Meister geworden. Dort sind die Münchner nach 37 Runden auf Rang zwei hinter Mannheim. Salzburg hat hingegen von den jüngsten neun Spielen in der EBEL nur zwei gewonnen. Doch der Saisonverlauf zeigte bisher, dass der Fokus klar auf der Champions Hockey League liegt.

Diskussionen über den gemeinsamen Klub-Eigentümer Red Bull gibt es im Eishockey gar nicht. Im Fußball hingegen mussten sich Salzburg und Leipzig juristisch trennen, damit beide Mannschaften im Europacup spielen können.

Die Eishockey-CHL ist Lichtjahre vom Vorbild im Fußball entfernt. Derzeit nehmen 32 Teams an der Gruppenphase teil. Aus den Ligen qualifizieren sich je nach Erfolgskoeffizient bis zu fünf Mannschaften (Finnland, Schweden). Aus der EBEL nahmen in dieser Saison Bozen, Capitals und Salzburg teil. Während der Sieger in der Fußball-Champions-League auf zirka 100 Millionen Euro an Prämien kommt, liegt derzeit das Gesamtpreisgeld der CHL bei 1,94 Millionen Euro. Der Sieger wird mit 365.000 Euro belohnt. Bis zur Saison 2022/2023 soll das Preisgeld auf 3,46 Millionen Euro steigen.

Das Geld kann bei diesen Summen noch keine große Antriebskraft sein. CHL-Präsident Peter Zahner sagte kürzlich in einem KURIER-Interview über das hohe Niveau der Partien: „Sportlich ist die CHL unglaublich. Spieler und Trainer wollen sich unbedingt mit den Besten messen.“

Das Video vom Viertelfinal-Spiel in Oulu

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