Warnsignale aus Innsbruck: „Sonst bricht hier wieder alles zusammen“

Warnsignale aus Innsbruck: „Sonst bricht hier wieder alles zusammen“
Jubel, Trubel, Heiterkeit? Mitnichten. Aufsteiger Wacker Innsbruck plagen Zukunftssorgen

Nichts hasst Alfred Hörtnagl mehr als Mittelmaß und Stillstand. Deshalb wird der General Manager von Aufsteiger Wacker Innsbruck auch so emotional, wenn es um die Zukunft seines Klubs geht. „Ich kann doch meinen Spielern nicht sagen: ,Wichtig ist, dass wir Elfter werden.’ Das kann nicht der Anspruch von Wacker Innsbruck sein.“

Doch Stand heute hat der zehnfache Meister wohl keine andere Perspektive. Der FC Wacker ist an seine Grenzen gestoßen, ohne Rückendeckung aus Politik und Wirtschaft scheint für den Aufsteiger der Abstieg besiegelt. „So wie es jetzt läuft, hat es dauerhaft keinen Sinn“, klagt Hörtnagl, „jetzt muss sich was tun. Sonst bricht hier wieder alles zusammen“, ergänzt Präsident Gerhard Stocker.

Die kommende Bundesligasaison ist zwar mit einem Mini-Budget (6,2 Mio. Euro) ausfinanziert, doch aktuell fehlt dem Verein das Geld für neue Spieler und das Allernötigste. „Wir trauen uns nicht zu investieren. Es reicht nicht einmal für ein Flipchart“, sagt Stocker, dem es immerhin gelungen ist, die Altlasten von 950.000 Euro auf 300.000 Euro zu verringern und damit das drohende Aus abzuwenden. Mit dem Aufstieg sieht er die Chance gekommen, „die Versäumnisse der letzten 15 Jahre aufzuholen.“

Dabei geht es um drei Anliegen: Kurzfristig hofft Wacker auf eine Erhöhung des Etats um zwei Millionen Euro, dafür wurde mit Landeshauptmann Günther Platter ein Wirtschaftsgipfel anberaumt. Mittelfristig wird der Ruf nach einem eigenen Trainingszentrum laut. Aktuell stehen für die 17 Wacker-Teams zwei Plätze zur Verfügung. Und dann ist den Innsbruckern auch das Stadion-Umfeld ein Dorn im Auge.

„Es muss sich rasch was ändern“, sagt Alfred Hörtnagl. „Wenn die Rahmenbedingungen so bleiben, stehen wir nach der Saison nicht mehr zur Verfügung.“

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