Volles Haus beim Football: Vikings peilen ihr drittes Finale an

Top-Quarterbacks: Jadrian Clark (Nordic Storm) und Ben Holmes (Vikings)
Die Vienna Vikings empfangen im Halbfinale der European League of Football Nordic Storm aus Kopenhagen (15 Uhr/live auf Puls24 und Pro7). In ihrem vierten Jahr in der Liga ist es für die Wiener das vierte Halbfinale, sie wollen in ihr drittes Endspiel. Das steigt am 7. September in Stuttgart.
Nach dem Titel 2022 verloren die Vikings 2023 im Halbfinale gegen Stuttgart. Im Vorjahr unterlagen sie im Finale Rhein Fire. Mann des Spiels war damals der US-Quarterback der Deutschen, Jadrian Clark. Der spielt mittlerweile bei Nordic Storm und will den Vikings heute erneut das Leben schwer machen.
Mit Clark und Vikings-Quarterback Ben Holmes werden heute die beiden wohl besten Spieler der Liga auf dem Platz stehen. „Die Fans können sich freuen, die zwei zu sehen“, nickt Vikings-Coach Chris Calaycay, der auf 5.000 Zuschauer hofft. „Beide haben das, was einen guten Quarterback ausmacht – sie performen auch in den großen Spielen.“ Beide sind von der ELF für den „Offensive Player of the Year“ nominiert.
Rückkehrer Clark
Der 31-jährige Clark ist in Wien kein Unbekannter, spielte er doch in der Corona-Saison 2020 für die Wikinger, mit denen er noch in der AFL Meister wurde. Mit Rhein Fire wurde er zwei Mal ELF-Champion. Dazwischen studierte er in England, führte das Uni-Team ebenfalls ungeschlagen zum Meistertitel.
Ihm gegenüber steht der 30-jährige Holmes. Für den US-Amerikaner sind die Vikings die erste Station in Europa, in seiner zweiten Saison will er seinen ersten Titel. „In den Statistiken sind beide in allen Bereichen ganz vorne dabei“, weiß Calaycay, der beide Spielmacher gut kennt, „aber in ihrer Persönlichkeit sind sie sehr unterschiedlich.“
Clark sei der temperamentvollere und heißblütigere, so der Vikings-Coach, während Holmes „immer sehr kontrolliert“ sei. Da kann Holmes nur lächelnd zustimmen: „Ja, ich rede an der Seitenlinie wahrscheinlich keine zehn Worte. Er ist sehr temperamentvoll, das ist sein Stil und das ist okay.“
Viel Lob der Trainer
Der Respekt ist da, wer der bessere Quarterback ist, will Holmes nicht sagen. „Ich habe meine Stärken, er hat seine. Ich kann den Ball werfen, kann die Verteidigung lesen und ich kann auch mit dem Ball laufen. Aber das kann er auch alles.“ Einen kleinen Vorteil hat er aber eventuell doch: „Ich bin vielleicht ein bisschen mobiler.“ Für ihn steht fest: Es gibt viele Unterschiede, aber wir sind sicher beide gute Quarterbacks.“
Die Trainer schwärmen jeweils für ihren Spielmacher. „Er verteilt die Bälle perfekt, wir vertrauen einander“, sagt Nordic-Storm-Coach John Shoop über Clark. „Ich bin sehr glücklich, mit einem Quarterback wie Ben arbeiten zu dürfen“, sagt Calaycay über Holmes.
Finale im Visier
Auf der Hohen Warte kann es jedoch nur einen geben. Die Frage lautet: Wer kann sein Team ins Finale führen. Dort geht es am Sonntag in einer Woche in Stuttgart gegen den Sieger der zweiten Halbfinalpartie Munich Ravens gegen Stuttgart Surge. „Wir müssen schnell und selbstbewusst spielen, dürfen uns keine Ballverluste erlauben“, kennt Calaycay das Erfolgsrezept. Holmes kann den Kick-off kaum erwarten: „Wir sind bereit.“
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