Die irre Grinch-Show des Darts-Superstars Peter Wright

Der schottische Weltmeister bot zum Start der Dart-WM in London eine großartige Show.

Traditionell spielt der Titelverteidiger am ersten Tag der WM. Der heißt Peter Wright, ist 50 Jahre alt, kommt aus Schottland und ist bekannt für seine schrägen Outfits. Dienstagabend aber übertraf sich der Paradiesvogel wieder einmal selbst.

Der Schotte tanzte als Grinch auf die Bühne. Beim Einmarsch hatte er eine grüne Gesichtsmaske und übergroße Fellhandschuhe getragen. Über seiner Schulter baumelte ein rot-weißer Schal, der auch auf seinem Trikot darunter ebenfalls aufgedruckt war.  Der Schotte spielte den Grinch mit grünem Irokesen-Schnitt, grün gefärbtem Bart, grünem Langarmshirt und auch grünen Schäften und Flights an seinen Pfeilen. 

Der Titelverteidiger überzeugte auch sportlich. „Snakebite“ siegte mit 3:1 gegen Steve West und zog in die dritte Runde ein. In den ersten beiden Sätzen ließ Wright seinem Kontrahenten keine Chance. West erspielte sich lediglich zwei Versuche auf Doppel, nutzte jedoch beide nicht. Erst das siebte Leg ging an den Engländer, der in der 1. Runde Amit Gilitwala ausgeschaltet hatte. Er holte auch zwei der folgenden drei und damit den dritten Durchgang. In Satz vier fand Wright wieder besser ins Match und entschied ihn mit 3:1 in Legs für sich. Am Ende standen ein ausbaufähiger Average von 92,6 Punkten sowie eine Checkoutquote von 35,71 Prozent und zwei Highfinishes beim 50-Jährigen zu Buche.

„Es war ein Sieg, meine Performance war noch nicht so gut. Aber daran kann ich arbeiten“, sagte der Schotte. Wright ließ sich auch von einer kuriosen Szene nicht aus dem Konzept bringen. Nach dem zweiten Leg des ersten Satzes trat West an Wrights Tisch und trank von dessen Wasser. Als Wright seinen Gegner auf das Missgeschick hinwies, entschuldigte sich dieser und stellte eine seiner Wasserflaschen auf Wrights Tisch. Dieser nahm es mit einem Lächeln zur Kenntnis.

Brasilianische Überraschung

Wright brachte mit seinem Auftritt nicht nur die Zuschauer vor den Fernsehern in Verzücken, auch die 1.000 Fans im Alexandra Palace waren begeistert.  Kostüme und Gesänge waren verboten. Die Fans durfte an den Vierertischen ihr Bier trinken und die Schilder mit der Höchstpunktzahl 180 zeigen. Aber als der Grinch, der in einem Kinderbuch das Weihnachtsfest stahl, auf der Bühne erschien, standen auch die Fans auf und jubelten.

Ab Mittwoch ist wieder die große Leere angesagt, denn wegen der Corona-Lage in London sind bis zumindest 23. Dezember Zuschauer bei Indoor-Veranstaltungen verboten.

Der Brasilianer Diego Portela sorgte für die erste Überraschung des Turniers und nahm den Engländer Steve Beaton mit einem 3:0 aus dem Turnier. Es war sein erster WM-Sieg im vierten Versuch, während Beaton bereits zum 30. Mal auf der WM-Bühne stand. Der 56-Jährige überholte damit Legende Phil Taylor und ist nun alleiniger Rekordspieler – aber ausgeschieden. Nach dem Sieg überkamen Portela, der als Südamerika-Repräsentant mit einer Wildcard ins Teilnehmerfeld genommen worden war, die Emotionen. Der 32-Jährige brach direkt nach seinem Pfeil zum Sieg in Tränen aus, weinte minutenlang.

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