US-Goldmedaillengewinner protestierten gegen Rassismus

Pan American Games: Für das Olympische Komitee ein Regelbruch. Über Konsequenzen wird beraten.

Spürbar ist derzeit die Spaltung in der US-Bevölkerung. Wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, wird auf einer medialen Bühne auch Protesthaltung gezeigt. So wie an diesem Wochenende bei den Panamerikanischen Spielen in der peruanischen Hauptstadt Lima. Zwei US-Sportler holten die Goldmedaille und zeigten ihren Unmut über Rassismus und andere Missstände.

Florettfechter Race Imboden kniete am Freitag bei der Medaillen-Zeremonie, Hammerwerferin Gwendolyn Berry streckte während der Nationalhymne die rechte Faust in die Höhe. Beide hätten damit gegen die Regel verstoßen, auf politische Demonstration zu verzichten. Das Nationale Olympische Komitee der USA wird über mögliche Konsequenzen beraten.

Imboden twitterte: „Ich fühle mich geehrt, die USA in dieser Woche bei den Pan Am Games vertreten zu haben und mit Gold und Bronze nach Hause zu fahren. Mein Stolz wurde jedoch getrübt durch die zahlreichen Missstände in dem Land, das mir so sehr am Herzen liegt. Rassismus, Waffenkontrolle, Misshandlung von Einwanderern – und ein Präsident, der Hass verbreitet.“

Vorbild

Der klar offenbarte Protest, während der Nationalhymne einen Kniefall zu machen, wurde von US-Footballer Colin Kaepernick im Jahr 2016 begonnen. Einige Sportler haben sich angeschlossen, was für heftige Debatten in den USA gesorgt hat. Und wenn es darum geht, einen populistischen Auftritt zu bekommen, ist Präsident Trump nicht weit.

Die in den Himmel gestreckte Faust bei gesenktem Kopf hat lange Tradition. Die Geste geht zurück auf die Olympischen Spiele 1968 in Mexiko, ein Protest der Black-Power-Bewegung.

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