Thiem im Eiltempo ins Wien-Viertelfinale

Großer Tag: Wie schon in Kitzbühel im Sommer steht Dominic Thiem auch in Wien im Viertelfinale.
Der 20-Jährige schlägt den Tschechen Pospisil 6:1, 6:1 und fordert am Freitag die Nummer 1.

Oja, ich hab doch ein wenig geschwitzt“, sagt Dominic Thiem, der aber zumindest der Familie Angstschweiß-Ausbrüche ersparte: Österreichs Zukunftshoffnung erteilte im Wiener Achtelfinale dem Tschechen Jaroslav Pospisil eine Lehr-Dreiviertelstunde. Nur 47 Minuten dauerte das Match, das mit einem klaren 6:1-6:1-Erfolg des 20-jährigen endete. Sensationell: Pospisil machte im zweiten Satz nur einen Punkt beim Aufschlagspiel von Thiem.

Eine Überraschung ist dieser Erfolg in dieser Höhe insofern, weil der 32-jährige Gegner, der in Salzburg Liga spielt, in Runde eins den als Nummer sechs gesetzten Franzosen Gaël Monfils auf die Heimreise geschickt hatte. Am Ende gab es zurecht Standing ovations für den Schützling von Günter Bresnik, der mit dem Letten Ernests Gulbis in Stockholm weilt, und Sepp Resnik, der in der Stadthalle vor Freude in der Box herumhüpfte.

Auch Vater Wolfgang war angetan. „Er hat stark gespielt und ist bis zum Ende konzentriert geblieben. Pospisil kann normalerweise die Bälle schön im Spiel halten, aber Dominik hat ihm bis zum Schluss keine Chance dazu gelassen.“ Und Bruder Moritz, 13 Jahre und auch schon mit Tennis spielen beschäftigt, freute sich: „Dieses Mal habe ich nichts auszusetzen gehabt.“

Und was sagt der Hauptdarsteller zum flink erledigten Abendwerk? „Ich war verkühlt und deshalb wollte ich die Ballwechsel kurz halten“, sagt der Ranglisten-149., der aber zumindest fieberfrei ist. Weniger gefallen hat ihm, dass ihm Stunden zuvor sein Auto abgeschleppt wurde.

Traumgegner

Thiem im Eiltempo ins Wien-Viertelfinale
epa03913889 France's Jo-Wilfried Tsonga serves the ball to Germany's Daniel Brands during their second round match at the Erste Bank Open ATP tennis tournament in Vienna, Austria, 17 October 2013. EPA/HERBERT PFARRHOFER
Das wird er am Freitag eh nicht brauchen, er steht wieder in der Stadthalle und darf dort in seinem zweiten ATP-Viertelfinale erstmals einen Top-Ten-Spieler fordern. Der Franzose Jo-Wilfried Tsonga, Nummer acht im Ranking und Wien-Sieger von 2011, besiegte am Donnerstag den Deutschen Daniel Brands 7:5, 1:6, 6:3.

„Ich mag es, einem Jungen zu zeigen, dass es noch ein weiter Weg ist, in die Top Ten zu kommen“, sagt der Franzose, der in Wien als Topgesetzter serviert. Thiem hat Respekt und weiß: „Das ist das größte Spiel meines bisherigen Lebens.“

Rückblick: Tennis-Stars in der Stadthalle

Seit rund fünf Wochen hat Alexander Peya kein Wettkampf-Doppel mehr bestritten. Doch das Comeback nach einer Bauchmuskelverletzung bei den US Open ist am Donnerstagabend in der Wiener Stadthalle gut geglückt. An der Seite von Bruno Soares (BRA) erreichte das topgesetzte Duo mit einem sicheren 6:2,6:3-Erfolg über Lukas Dlouhy/Paul Hanley (CZE/AUS) das Achtelfinale. In diesem geht es schon am Freitag gegen Florin Mergea/Lukas Rosol (ROM/CZE) weiter.

"Zwischendurch hat es sich ein bisserl rostig angefühlt. Aber das ist ganz normal. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben einen guten Start hingelegt nach so einer langen Pause", freute sich Peya auch vor allem darüber, dass er völlig schmerzfrei war. "Irgendwann im zweiten Satz war ich ein bisserl steif im Rücken", sagte Peya. Doch dies sei normal nach der Auszeit. Zu Beginn des Matches habe er noch sehr auf seinen Körper gehört. "Man will nichts riskieren im Hinblick auf das Saisonhighlight Masters in ein paar Wochen."

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