Thiem bei den US Open: Ein Aufschlag ins Ungewisse

Thiem bei den US Open: Ein Aufschlag ins Ungewisse
Vor dem Auftaktspiel in New York stellt sich die große Frage: Wie fit ist der Österreicher nach seiner Erkrankung?

Gut möglich, dass im Erstrundenmatch am Dienstag gar nicht einmal so sehr der Italiener Thomas Fabbiano der schwierigste Gegner für Dominic Thiem sein wird (zweite Partie nach 18 Uhr MESZ, ORF Sport +). Zuletzt hatte dem Weltranglisten-Vierten ein Virus zu schaffen gemacht. Mittlerweile konnte der 25-Jährige regenerieren und seit Sonntag auch wieder trainieren. "Es geht aufwärts. Fest steht, dass ich am Dienstag spielen werde", sagt Thiem. Besorgniserregend war kurzzeitig, dass er am Freitag alle Medientermine abgesagt hat. "Das war nur eine Vorsichtsmaßnahme", versichert der Österreicher.

Was in seiner Situation allerdings gut ist: Die große Hitze bleibt dem geschwächten Lichtenwörther erspart, am Dienstag werden die Temperaturen in New York angenehm sein. Was dafür weniger gut ist: "Die Erwartungshaltung ist auf lange Sicht gering, weil es auf drei Gewinnsätze geht, da muss man körperlich top sein." Zumindest habe er den Ball wieder gut am Schläger, "was sehr cool ist, da ich fast zwei Wochen nicht gespielt habe".

Der Gegner

Freilich wird sich Thiem mit seinem Auftaktgegner, auf den er zum ersten Mal trifft, auch schon auseinandergesetzt haben. Derzeit rangiert der 30-Jährige auf Rang 87 im Ranking, bei einem Grand-Slam-Turnier kam der Italiener noch nie ins Achtelfinale. Auch einen Turniersieg sucht man vergeblich in Fabbianos Lebenslauf. Zumindest gilt er als Hartplatz-Spezialist, oder zumindest als Könner für Beläge fernab der Sandplätze.

Heuer gelang ihm das Kunststück, in Wimbledon den allerdings ziemlich formschwachen Griechen Stefanos Tsitsipas in fünf Sätzen zu schlagen. Wie es geht, ihn zu besiegen, zeigte Dennis Novak: Thiems bester Freund schlug den Rechtshänder beim Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle vor zwei Jahren gleich zwei Mal – in der Qualifikation und im Hauptbewerb. Klar ist: "In Topform bin ich der Favorit. Ich hoffe, dass es reicht", sagt Thiem, dessen Mutter Karin am Sonntag anreiste.

Wohl fühlt sich der Sohnemann sowieso in New York. "Das ist von der Atmosphäre her mein Lieblingsturnier", berichtet der Niederösterreicher – und das, obwohl er bei den French Open zwei Mal im Finale stand.

Die Bilanz

Aber in New York hatte Dominic Thiem 2014 erstmals ein Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. 2016 und 2017 wiederholte er dieses Kunststück, im Vorjahr stand er erstmals außerhalb der French Open sogar in einem Major-Viertelfinale, wo er in einem Krimi dem Spanier Rafael Nadal unterlag. Auch damals war das Antreten des Niederösterreichers aufgrund einer Viruserkrankung nicht gesichert.

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