Von Medwedew bis Thiem: Ein Favoritensieg in Wien und viele Rekorde

Dominic Thiem
Das Stadthallenturnier ging mit einem Erfolg von Medwedew zu Ende. Für die vielen Rekorde waren vor allem die Österreicher verantwortlich.

Am Ende eines großen Tennisturniers gibt es naturgemäß fröhliche Gesichter. Kein Wunder, weniger Erfolgreiche sind ja am letzten Tag schon abgereist. Aber dieses Mal war die nachhaltige Wertschöpfung noch bedeutender. Ein Abriss aus einer Wiener Woche, die viele Wunder brachte, wenn man vom Favoritensieg von Daniil Medwedew absieht.

  • Das Turnier

Die Erste Bank Open vermelden einen Zuschauerrekord: Mehr als 70.000 kamen die ganze Woche, so viele wie überhaupt noch nie. Die alte Bestmarke von 2019, als rund 66.000 in die Wiener Stadthalle marschierten, wurde weit übertroffen.

"Einerseits sind die Leute nach der Corona-Zeit wieder heiß, zu Veranstaltungen zu gehen, andererseits hat sich Tennis in Wien zu einem Anziehungspunkt entwickelt", sagt Turnierboss Herwig Straka, der froh ist, dass er nicht nur von Lokalmatadoren wie Dominic Thiem abhängig ist. "Wir haben sehr viele Topspieler hier. Der Tennissport ist attraktiver geworden, es ist spannender geworden. Die Menschen kennen viel mehr Topspieler als vor vier, fünf Jahren."

  • Das Land

"Wir haben unsere Mitgliederzahl in vier Jahren von 170.000 auf mehr als 190.000 schrauben können. Das ist auch ein Verdienst des Turniers", sagt Thomas Schweda, Geschäftsführer des Österreichischen Tennisverbandes. "Es gibt uns einen richtigen Push. Wir sind auch im ständigen Austausch mit Herwig Straka. So gut war die Zusammenarbeit noch nie."

  • Das Umfeld

"Wir hatten jeden Tag 1.200 Gäste da. Jeder sprach nur über Tennis", erzählt Willy Hohenwarter, Geschäftsführer vom Catering Do & Co.

  • Die Gegenwart

Dominic Thiem hat begeistert. Zumindest 40 Minuten lang zeigte die ehemalige Nummer drei, dass er nichts verlernt hat. Dann war Medwedew zu stark. Aber der Doppel-Turniersieg von Alex Erler und Lucas Miedler zeigt, dass Österreich bald wieder Grand-Slam-Sieger zu bieten haben könnte. Auch, wenn der Doppelsport mittlerweile zur Randsport mutiert ist. "Eine geile Woche, aber jetzt geht’s in den Urlaub", sagt Miedler, der damit mit seinem Partner einen Fixplatz im Hauptbewerb der anstehenden Australian Open gebucht hat. Im Einzel zeigte sich wenig Positives abseits von Thiem, sechs weitere ÖTV-Spieler waren in Qualifikation und Hauptbewerb angetreten – übrig blieb ein einziger Satzgewinn.

TENNIS - ERSTE BANK OPEN - FINALE: ERLER/MIEDLER
  • Der Sieger

Daniil Medwedew spielte mit Ausnahme des Finales mit seinen Gegnern Katz’ und Maus. Erst gestern schaffte es der Kanadier Denis Shapovalov, der zum Auftakt den Niederösterreicher Jurij Rodionov besiegt hatte, dem Russen einen Satz abzunehmen, er verlor aber 6:4, 3:6, 2:6. "Es war heute hart, aber es ist mein erstes Turnier, das ich als Vater gewonnen habe. Ich hoffe nicht das letzte", sagt der frischgebackene Papa. Und er wird wieder kommen, "ich liebe das Turnier".

Von Medwedew bis Thiem: Ein Favoritensieg in Wien und viele Rekorde

Kommentare