Wie der Tennis-Nachwuchs von Turnieren in der Heimat profitiert

Joel Schwärzler
"Die jungen Österreicher können sich vor eigenem Publikum beweisen und sparen auch Reisekosten", sagt ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda über die Turniere im Land.

Es wird langsam ernst in Tulln. Die NÖ Open gehen allmählich in die entscheidende Phase. Am Freitag wird Österreichs Top-Talent Joel Schwärzler sein Viertelfinale gegen den Inder Sumit Nagal spielen. 

Der vom ehemaligen Horst-Skoff-Coach Hakan Dahlbo trainierte Tiroler Sandro Kopp, der im Doppel mit Lukas Neumayer im Halbfinale steht, trifft am Freitag auf den Ukrainer Vitaly Sachko. Schon jetzt ist klar, dass Österreichs Nachwuchs einmal mehr von den ATP-Challenger-Turnieren profitiert.

Viele Jahre war Österreich ein weißer Fleck, was diese Turnierserie, die dritthöchste nach den Grand Slams und den ATP-Turnieren, betrifft. 

2021 schrieb auch Österreich an, Tulln machte den Beginn, mittlerweile gibt es drei Challenger im Lande, kurzfristig waren es sogar vier. Tullns Turnierboss Florian Leitgeb weiß: „Man muss heimischen Spielern eine Plattform bieten. In Italien ist fast jede Woche ein Challenger, auch ein Grund, warum sie so gut sind. Deshalb habe ich mit meinem Freund Jürgen Melzer, der ein Jahr zuvor ÖTV-Sportdirektor wurde, die Idee mitgetragen, endlich wieder ein Challenger nach Österreich zu holen.“

In Mauthausen ist auch Leitgebs Champs Events Veranstalter, in Bad Waltersdorf wird in wenigen Wochen aufgeschlagen. „Die Turniere sind immens wichtig. Die jungen Österreicher können sich vor eigenem Publikum beweisen und sparen auch Reisekosten“, sagt ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda. „Für uns sind die Turniere ideal“ sagt auch Neil Oberleitner, der zuletzt in Kitzbühel mit Joel Schwärzler im Finale stand und in Tulln am Donnerstag mit  dem Vorarlberger ins Semifinale einzog.  

Auch Schwärzler mag es, in der Heimat zu spielen. „Zu Hause zu spielen mit der Unterstützung der Fans ist immer am schönsten. Besonders freut es mich, dass ich hier bisher auch meine Leistung abrufen konnte“, sagt der 19-Jährige, der im Vorjahr die Nummer eins der Junioren-Weltrangliste war, aber bis vor zwei Monaten nicht richtig auf Touren kam. Mit Trainer Markus Hipfl geht es aufwärts. „Ich trainiere jetzt viel mehr“, sagt Schwärzler, der Druck braucht. „Sonst wird man bequem.“ In Tulln haben die Fans eine Freud’ mit ihm. 

Mit dem Publikumsansturm ist Leitgeb zufrieden, hofft aber, dass am Freitag, wenn Schwärzler und Sandro Kopp servieren, noch mehr kommen. 

Was er von seinem Vater Ronnie geerbt hat? "Einfach alles, das Ganze Know How.".

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