Hallenbetreiber kritisieren Regierung: "Es bewegt sich nichts"
Von Ermunterungen, positiven Signalen oder gar Versprechen in fein formulierten Standardsätzen – davon können Österreichs Tennishallen-Betreiber nicht leben. Seit Montag ist klar: die Hallen bleiben auch nach dem 8. Februar geschlossen. Den Hallenbesitzern geht es wie Skiläufern, die aufgrund des Nebels ständig auf nach hinten verlegte Startzeiten vertröstet werden.
Neue Startzeit für die Hallen-Öffnung: 1. März. „Wenn die Zahlen nicht runter gehen oder gar steigen, wird dies auch nichts. Dann starten alle mit der Freiluft-Situation“, sieht Matthias Schiffer, Präsident der Plattform Österreichischer Tennis- und Racketsporthallen (ÖTR), sehr wenig Licht. Die finanziellen Einbußen sind eklatant. „Wir haben zahlreiche Gespräche mit dem Finanzministerium geführt, die nichts gebracht haben. Wir sehen ein, dass es Bereiche gibt, wo Geld dringender benötigt wird. Aber von uns kämpfen viele ums Überleben“, sagt Schiffer. „Es bewegt sich nichts“, bestätigt ÖTR-Geschäftsführer Marcel Weigl. Von einer Lobby wie in der Ski-Industrie können „wir nur träumen“.
Auch für den Umsatz-Ersatz der vom Kunden geleisteten Abostunden (60 bis 80 Prozent des Gesamtumsatzes) sieht man wenig Hoffnung, viele wollen die Kunden in der nächsten Wintersaison mit Aktionen behalten. „Mich rufen ständig Kunden an, die ihr Geld zurückwollen“, sagt Raimund Stefanits, Geschäftsführer im Tennisclub LaVille.
Sport Talk mit Matthias Schiffer und Marcel Weigl
Positive Signale
Vor zwei Wochen forderte Magnus Brunner, Präsident des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV) und als Staatssekretär Regierungsmitglied, nebst finanzieller Unterstützung die Öffnung der Hallen mit 8. Februar, „weil es beim Hallentennis keine erhöhte Infektionsgefährdung gibt“. Durchgesetzt hat er sich ebenso wenig wie Sportminister Werner Kogler.
Stefanits hat seine Traglufthallen längst abgebaut. „Weil ich unseren Politikern nicht mehr trauen kann.“
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