Geradezu märchenhaft ist der Aufstieg seit damals. Mittlerweile beträgt das Budget 12 Millionen Euro, „damals war es bestenfalls die Hälfte“, erinnert sich Straka. Ein Jahr später veranstaltete der Steirer mit seiner Agentur e/motion das Turnier erstmals. Und die ersten beiden Siegerschecks holte sich ein Lokalmatador ab. „Jürgen Melzer hat der Entwicklung des Turniers mit den Turniersiegen 2009 und 2020 überaus gutgetan“, sagt Straka.
Schneller Aufstieg
Es ging dann ziemlich rasant, das Turnier kam bald wieder dorthin, wo es in den 1990er-Jahren war. 2014 schaute Andy Murray nicht nur vorbei, sondern bezwang im Endspiel mit dem Spanier David Ferrer einen anderen Großen seiner Zeit. Und ein Jahr darauf folgte die Trendwende – das Turnier wurde mit der Anhebung auf 500er-Status gewissermaßen geadelt. Immer mehr Stars kamen. „Natürlich ist alles immer eine Geldfrage. Wichtig war, dass wir ständig in Gesprächen mit Topspielern sind und für sie in Wien dann auch ein gutes Package anbieten“, erklärt Straka, der auch einen Sitz in der Spitze der ATP (Spielergemeinschaft) innehat und es so bei der Kontaktpflege leichter hat.
Dominic Thiem war ebenso ein wichtiger Faktor – auch dank des Niederösterreichers erlebte der Tennis-Sport einen Aufschwung im Lande, da muss er zwingend gar nicht einmal selbst kommen. „Tennis bommt“, sagt Straka, „das merkt man fast überall. Natürlich hat Thiem da viel in Österreich bewirkt. Er ist wichtig für unser Turnier, aber wenn er wie 2021 fehlt, kommen die Fans trotzdem.“
Wie gut das Turnier besetzt ist, davon kann sich Thiem selbst ein Bild machen. Schon in Runde eins wartet mit Stefanos Tsitsipas ein Topmann. Sebastian Ofner, der selbst als Nummer 47 der Welt eine Wild Card brauchte, muss mit dem Deutschen Alexander Zverev einen anderen Superstar bespielen.
Der Weg soll weitergehen. Das Turnier irgendwann auf die höchste Ebene (1.000er-Turniere) nach den Grand Slams gehoben werden. Das geht aber frühestens 2029, vorher wird die neue Eventhalle in Neu Marx nicht fertig.
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