Tennis-Legende Becker über Thiem: "Wenn die Einstellung passt, dann ..."

Boris Becker plauderte in Wien auch mit Thomas Muster
Der Deutsche sprach bei den Erste Bank Open über Österreichs Aushängeschild, das Turnier, seinen neuen Schützling und über die großen Drei.

Hoher Besuch bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. Weltstar Boris Becker hielt einen Vortrag für den Wirtschafts-Talk „Fifteen Seconds Sports“ über mentale Stärke im Sport.

Danach sprach der bald 56-jährige Deutsche über ...

 


 

... das Wiener Turnier. Es ist ein hochrangiges Turnier, ich habe selbst gute Erinnerungen daran. Nach einer schweren Verletzung habe ich es 1996 auch gewinnen können. Der Termin ist ideal, viele wollen einen guten Jahresabschluss, für die Topspieler geht es noch um eine Teilnahme bei den ATP-Finals.

... Dominic Thiem. Körperlich ist er wieder völlig okay. Aber er hatte eine schwere Verletzung und ein langes Comeback. Wenn die Einstellung passt, wenn er weiß, was er verändern muss, wird er wieder ganz der Alte sein. Auch Alexander Zverev hatte eine schwere Verletzung und kam zurück. Auch, wenn die Rückkehr am Anfang eine Tortur war. Nun hat er sich ziemlich sicher wieder für die ATP-Finals qualifiziert. Wenn die Leidenschaft und die Einstellung passen, kann auch Thiem wieder dorthin zurückkehren.

...ob ein Super-Coach dem Niederösterreicher weiterhelfen  kann. Man muss definieren, was ein Super-Coach ist. Wenn es einer ist, der über eine langjährige Erfahrung verfügt, dann kann es kein Nachteil sein. Es gibt viele Beispiele, wie Juan Carlos Ferrero, der Carlos Alcaraz trainiert.

Mehr über den Aufstieg des Wiener Turniers

... ob die jungen Spieler auch 20 Grand Slams und mehr gewinnen können wie die großen Drei. Was Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer geschafft haben, ist außergewöhnlich. Sie waren Botschafter des Tennissports, sie haben für einen Tennis-Boom gesorgt. Auch in unserer Zeit gab es das nicht, da hatten die besten Spieler 6 bis 14 Titel. Aber die drei schlagen alles.

... Novak Djokovic und eine mögliche Fortsetzung der Titelsammlung bei Majors. Das kommt nur darauf an, ob es die Konkurrenz zulässt. Es ist klar, dass Djokovic mit 36 nicht mehr so gut wie mit 26 ist. Wenn die anderen es wollen, gewinnt er noch zehn Grand-Slam-Titel. Bei Novak ist der Himmel das Limit.

"Die Umkleidekabine schläft nicht"

... die Tatsache, dass Carlos Alcaraz seit Wimbledon nichts mehr gewonnen hat. Alle sehen sich an, wie sie ihn schlagen können. Die Umkleidekabine schläft nicht.

... seinen neuen Schützling Holger Rune. Es ist eine spannende Aufgabe, weil es auch eine spannende Zeit ist. Aber viele junge Spieler kamen zu mir, nur um Tipps zu bekommen. Wenn seine Emotionen positiv umsetzen kann, steht ihm nichts im Wege.

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