Schwere Vorwürfe gegen Rafael Nadal

Rafael Nadal beim Aufschlag während des BNP Paribas Open.
Doping: Frankreichs Ex-Sportministerin Bachelot beschuldigt die ehemalige Nummer eins.

Während die des Dopings überführte Maria Scharapowa am Strand von Los Angeles Tennis spielte, schimpfte die Konkurrenz in Indian Wells über den Schaden für den Sport. Zum Auftakt des Masters-Series-Turniers war die Russin Hauptgesprächsthema in Umkleidekabinen und Interviewräumen.

Auch Top-Stars wie Andy Murray oder Rafael Nadal äußerten sich zur Causa Scharapowa.

"Das sind schreckliche Neuigkeiten für die Sportwelt und ganz besonders für unseren Sport", erklärte der frühere spanische Weltranglisten-Erste Rafael Nadal in deutlichen Worten. "Es ist furchtbar, weil der Sport sauber sein muss und sauber aussehen muss." Der Tennis-Sport habe ein gutes Anti-Doping-Programm, behauptete er.

Nadal selbst sah sich in der Vergangenheit immer wieder mit Doping-Vorwürfen konfrontiert, hat diese aber freilich stets zurückgewiesen: "Ich bin absolut sauber."

Das sieht die französische Ex-Sportministerin Roselyne Bachelot anders. "Wir wissen, dass die berühmte Verletzung von Rafael Nadal, wegen der er sieben Monate lang pausieren musste, darauf zurückzuführen war, dass er bei einer Dopingkontrolle positiv getestet wurde", sagte Bachelot im französischen Fernsehsender D8.

Lange Pause 2012

Konkret bezieht sie sich auf Nadals Patellarsehnen-Verletzung 2012. "Wenn ein Tennisspieler mehrere Monate lang aussetzen muss, liegt das daran, dass er positiv auf Doping getestet wurde und das vertuscht werden soll", so Bachelot. Das passiere nicht immer, aber sehr häufig.

Die Aufregung in Nadals Heimat ist groß. Miguel Cardenal, ranghöchster Sportpolitiker Spaniens, sprach laut der Süddeutschen Zeitung von "erstaunlich frivolen" Aussagen. Ohne Beweise werde einer der besten Sportler der Geschichte verleumdet.

Nadal selbst reagierte eher gelangweilt: "Ich habe oft gehört, dass meine Person mit Doping in Verbindung gebracht wurde. Ich bin müde, darüber zu reden. Ich bin absolut sauber und ein fairer Sportsmann."

60 Meldonium-Fälle

Indes gab die Welt-Anti-Doping-Agentur ( WADA) bekannt, dass seit 1. Jänner bereits 60 positive Tests auf die seit Jahresbeginn verbotene Doping-Substanz Meldonium registriert worden sind. "Ich kann sagen, dass es bis Montag 60 auffällige Testergebnisse waren und diese Zahl steigt", gab ein Sprecher der WADA am Donnerstag gegenüber der New York Times bekannt.

Öffentlich bekannt geworden sind bisher nur ein kleiner Teil der mutmaßlichen Dopingfälle, da es sich um laufende Verfahren handelt.

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