Eine 17-Jährige sorgt bei den French Open für eine Sensation

French Open - Roland Garros
Ex-Profi Barbara Schett ist begeistert von Amanda Anisimova, die Turnierfavoritin Halep mit 6:2 und 6:4 schlug.

Da ging ein Staunen durch den Centre-Court: Nicht nur am Philippe Chatrier schüttelten die meisten ungläubig den Kopf. Auch zwischen den Stadien, wo die Besucher vor den Videowalls auf der Anlage von Roland Garros Zeugen des Schauspiels wurden, wechselten Fassungslosigkeit und Jubel ab. Amanda Anisimova hatte am Donnerstag kurz nach 13 Uhr im Viertelfinale für die erste große Sensation des Turniers gesorgt.

Die Amerikanerin fegte mit Simona Halep die Turnierfavoritin mit 6:2, 6:4 vom Platz. Dass sie nur die Nummer 51 im Ranking ist, mag bei der Ausgeglichenheit im Damen-Tennis nicht die große Überraschung sein, dass sie erst 17 ist, schon. Und dabei hat die Juniorin schon mit ihrer Qualifikation für die besten acht Damen für Aufsehen gesorgt: Anisimova hatte als erste Spielerin (oder Spieler) der 2000er-Jahre ein Major-Viertelfinale erreicht.

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„A new star is born“

Nun ist sie die Jüngste im Roland-Garros-Halbfinale seit der Tschechin Nicole Vaidisova anno 2006. „Unfassbar, mit welch großem Selbstvertrauen sie spielt und dabei sehr erwachsen wirkt. Wie ein echter Champion“, sagt Eurosport-Kommentatorin Barbara Schett im KURIER-Gespräch. „A new star is born. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie an der Spitze steht – oder zumindest in den Top Ten.“

Vor dem Turnier war Anisimova die Nummer 51, nach dem Halbfinal-Einzug ist sie zumindest schon einmal 26. im WTA-Ranking. Und gegen die als Nummer acht gesetzte Ashleigh Barty wird sie sich heute auch nicht mit der Außenseiterrolle zufriedengeben. Die Australierin, mit 23 auch noch keine alte Dame, wartet noch auf ihren ersten Grand-Slam-Titel. Und damit steht schon vor den beiden Halbfinali am Freitag fest: Am Samstag wird ein neuer Name in die Siegerliste der Grand-Slam-Turniere eingetragen. Denn das zweite Halbfinale bestreiten die Tschechin Marketa Vondrousova, mit 19 auch noch ein Teenager, und die Britin Johanna Konta. Keine dieser Damen stand heuer bei den Australian Open, dem ersten Grand-Slam-Turnier, in der Runde der letzten vier.

Viele glauben an die große Stunde von Anisimova: „Beeindruckend, wie gut sie sich bewegt und wie viel Power sie in den Schlägen hat, vor allem mit der Rückhand“, sagt Schett.

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