Djokovic und Federer im Halbfinale
Nach der Nummer eins der Welt ist dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon auch der Lokalfavorit abhandengekommen. Titelverteidiger Andy Murray musste sich dem Bulgaren Grigor Dimitrow am Mittwoch nach einer matten Darbietung in drei Sätzen 1:6,6:7(4),2:6 geschlagen geben. Im Halbfinale bekommt es Dimitrow mit dem topgesetzten Serben Novak Djokovic zu tun.
Bereits am Vortag hatte sich der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal mit einer Achtelfinal-Niederlage gegen den australischen Youngster Nick Kyrgios aus Wimbledon verabschiedet. Murray erging es nicht besser als dem Spanier. Dabei hatte der Schotte auf dem Weg ins Viertelfinale nicht einmal einen Satz abgegeben. Dort wirkte er kraftlos - und lag nach nur 25 Minuten bereits 0:1 in Sätzen zurück.
"Mein Start war schwach. Ich bin schlecht ins Spiel gekommen und das hat ihm Selbstvertrauen gegeben", meinte Murray. "Ich hätte zu Beginn einen besseren Job machen müssen, aber das ist mir nicht gelungen. Auch im zweiten Satz nicht, da war meine Chance da." Der 27-Jährige nutzte sie vor den Augen von Prinz William und seiner Frau Kate nicht. Auch auf dem "Henman Hill" vor dem Centre Court machte sich Ernüchterung breit.
"Einen Titel zu verteidigen ist immer schwer. Er war der bessere Spieler von Anfang bis Ende. Er hat das bessere Tennis gespielt", gestand Murray. Der Weltranglisten-Fünfte verpasste unter seiner neuen Trainerin Amelie Mauresmo sein sechstes Wimbledon-Halbfinale in Folge. Im Vorjahr hatte er nach 77 Jahren noch die britische Titel-Durststrecke bei den Herren beendet. 2012 holte Murray an der Church Road zudem Olympia-Gold.
Djokovic
Zu einer Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Djokovic kommt es nicht. Das Duell mit der Nummer zwei der Welt bleibt Dimitrow vorbehalten. Der 23-Jährige hat zuletzt das Vorbereitungsturnier in Queens gewonnen und erreichte erstmals ein Major-Halbfinale. "Ich bin einfach nur glücklich. Vor seinen Heimfans gegen Andy zu spielen, ist nie einfach", versicherte Dimitrow, aktuell Nummer 13 der Welt.
Djokovic tat sich gegen den Kroaten Marin Cilic ebenfalls schwer. Der 27-Jährige setzte sich nach 1:2-Satzrückstand aber noch in fünf Durchgängen mit 6:1,3:6,6:7(4),6:2,6:2 durch. "Es war hart. Marin hat aggressiv gespielt und ich habe es ihm erlaubt, ins Spiel zurückzukommen", erklärte Djokovic, der zum fünften Mal in Serie das Halbfinale des Rasenklassikers erreichte. 2011 hat er das Turnier gewonnen.
Auf der Tribüne fieberten zwei Ex-Champions als Betreuer mit - Boris Becker für Djokovic und Goran Ivanisevic für Cilic. Im vierten Satz wechselte Djokovic die Schuhe und blickte nicht mehr zurück. "Ich werde sie auch gegen Grigor Dimitrow anziehen", lächelte der Weltranglisten-Zweite. "Grigor hat einen Lauf. Er hat auf Rasen heuer noch kein Spiel verloren. Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt."
Federer
Tennis-Superstar Roger Federer ist am Mittwoch beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon zu altbekannter Hochform aufgelaufen. Der 32-Jährige gewann das Schweizer Viertelfinal-Duell mit Australian-Open-Sieger Stan Wawrinka nach frühem Satzrückstand noch 3:6,7:6(5),6:4,6:4. Federer hat damit weiterhin die Chance auf seinen achten Wimbledon-Titel. Er wäre damit alleiniger Rekordsieger.

Federer steht zum neunten Mal im Halbfinale des Rasenklassikers. Verloren hat er in der Vorschlussrunde in Wimbledon noch nie. Diesmal bekommt es der 17-fache Grand-Slam-Turniersieger mit dem Gewinner des abschließenden Viertelfinales zwischen dem Kanadier Milos Raonic und dem australischen Youngster Nick Kyrgios zu tun. Letzterer hatte am Vortag den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal eliminiert.
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