David Ferrer schlägt in Wien auf
Die Veranstalter des Wiener Erste Bank Open haben auch für das Jubiläumsturnier einen Star verpflichtet. Turnierdirektor Herwig Straka machte am Freitag das Antreten des Tennis-Weltranglisten-Fünften David Ferrer perfekt. Der Spanier führt die Setzliste der 40. Auflage in der Stadthalle an, Dominic Thiem, Jürgen Melzer und ein Wild-Card-Spieler vertreten ab Montag die heimischen Farben.
Der 32-jährige Ferrer spielte am Freitag das Viertelfinale in Shanghai, in dem er allerdings wie zwei Runden zuvor Dominic Thiem gegen den Topfavoriten Novak Djokovic beim 4:6,2:6 chancenlos war. Der Vorjahresfinalist der French Open hat heuer in Buenos Aires seinen 21. Sieg in einem ATP-Turnier gefeiert. Ferrer spielt nach 2003 und 2004 zum dritten Mal in der Stadthalle, wo er wie die übrigen Top-4-Spieler der Setzliste in der ersten Runde ein Freilos haben wird.
"Ich freue mich sehr, dass heuer mit David Ferrer ein Superstar aus dem Kreis der Top 5 der Weltrangliste zu den Erste Bank Open kommen wird. Das verleiht dem 40-Jahr-Jubiläum des Turniers eine ganz besondere Note und macht das starke und ausgeglichene Teilnehmerfeld noch attraktiver", erklärte Straka nach einem nächtlichen Telefon-Verhandlungsmarathon in einer Aussendung. Ferrer führt ein ausgeglichenes Feld mit Nadal-Bezwinger und Shanghai-Halbfinalist Feliciano Lopez (ESP), Martin Klizan (SVK), Lukas Rosol (CZE) und Ivo Karlovic (CRO) an.
Thiem freut sich
Aus österreichischer Sicht ruhen die Hoffnungen vor allem auf Shooting-Star Dominic Thiem, der im Vorjahr erst im Viertelfinale nach tollem Match knapp an Jo-Wilfried Tsonga (FRA) gescheitert war. "Da bekomme ich heute noch Gänsehaut", erinnert sich Thiem gerne daran zurück, aber auch an das emotionale Generationen-Duell mit Altstar Thomas Muster vor drei Jahren.
In beiden Fällen war die Stadthalle voll wie lange nicht mehr beim Tennis. Der 21-jährige Niederösterreicher hat sich seit vergangenem Jahr weiter stark gesteigert, liegt bereits in den Top 40 und zeigte erst am Mittwoch in Shanghai gegen die Nummer eins der Welt, Novak Djokovic, wieder sein großes Potenzial.
Für US-Open-Achtelfinalisten Thiem, der heuer in Kitzbühel erstmals auf der ATP-Tour ein Endspiel erreicht hatte, wird freilich auch einiges von der Auslosung am Samstag (11.00 Uhr, "The Mall" Wien Mitte) abhängen. Erst am Freitagabend entscheidet sich, ob er erstmals in Wien gesetzt sein wird.
Interessant wird auch die Rückkehr des zweifachen Wien-Siegers Jürgen Melzer. Der mittlerweile 33-jährige Niederösterreicher, der 2009 und 2010 den Titel geholt hatte, hatte 2013 schweren Herzens wegen einer Verletzung absagen müssen und freut sich auf das Comeback bei seinem Heimturnier.
Er benützt für Wien sein "protected ranking" und steht damit fix im Hauptfeld des Erste Bank Open. Mit einer fix reservierten Österreich-Wildcard ist auch gesichert, dass das Gastgeberland zumindest mit drei Spielern im Hauptbewerb vertreten ist.
Jubiläum
Schon am Montag steht das Erste Bank Open ganz im Zeichen des 40-Jahr-Jubiläums des Events. Da 1975 kein Turnier gespielt wurde, handelt es sich auch um die 40. Auflage der Traditionsveranstaltung. Fans, die 1974 geboren wurden oder am Montag in (möglichst alter) Tenniskleidung in die Halle kommen, erhalten Gratiseintritt. Alle anderen dürfen sich aber auch über Eintrittspreise wie vor 40 Jahren freuen.
Feierlich umrahmt von einem Auftritt der Wiener Sängerknaben werden bei einem offiziellen Festakt um 18.30 Uhr auch Legenden früherer Tage geehrt. So haben sich der Stadthallen-Rekordsieger Brian Gottfried, der in Wien 1977, 1980, 1982 und 1983 als bisher einziger Spieler vier Mal triumphiert hat, sowie der Deutsche Michael Stich (Sieger 1991) angesagt. Auch Österreichs frühere Größen Thomas Muster, Peter Feigl und Hans Kary sind mit von der Partie.
Über die jahrzehntelange Bedeutung des Turniers im Kalender bewusst ist sich auch die ATP, die durch ihren Präsidenten Chris Kermode vertreten ist. Im Anschluss daran findet auf dem Centre Court das Match des Tages mit österreichischer Beteiligung statt. Am Finaltag wird heuer das Doppel- vor dem Einzel-Endspiel ausgetragen, abgerundet von einer gemeinsamen Siegerehrung.
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