„Es ist ein netter Nebeneffekt, aber früher waren mir solche Sachen viel wichtiger“, gesteht der Berlin-Legionär im KURIER-Gespräch. Mit fortschreitendem Alter stehe immer mehr das Team im Vordergrund. Und dieses ist etwas ins Hintertreffen geraten.
Der Meilenstein gelang Weber ausgerechnet bei einer überraschenden Niederlage, die Füchse Berlin dürften durch die Pleite gegen einen Mittelständler den lange ersehnten Meistertitel vielleicht schon verspielt haben. Vier Spieltage vor Schluss hat der Tabellendritte zwei Punkte Rückstand und ein Spiel mehr ausgetragen als Leader Kiel. Auch die Qualifikation für die Champions League ist plötzlich in Gefahr. „Das zeigt in erster Linie wie brutal kompetitiv die Liga ist.“
Und der Flügelspieler kennt den Liga-Alltag wie nur wenige. Von 2008 bis Sommer 2022 gehörte Weber zum Inventar der Bundesliga, in den zehn Jahren beim SC Magdeburg, dem großen Klub des Ostens, warf er sich mit seinen Toren in den Statistiken nach oben – und in die Herzen der Anhänger.
- Das Lieblingstor von Robert Weber (siehe Video unten)
Dass er die 2.500er-Marke übertreffen konnte, verdankt er aber auch einer glücklichen Fügung. Der Spitzenklub aus Berlin war nach einer schweren Verletzung seines Topwerfers im Winter urplötzlich auf der Suche nach adäquaten Ersatz – und fand ihn in Robert Weber, der gerade sein Abenteuer bei Olympiakos in Griechenland genoss („Eine geile Erfahrung, einmal aus der Komfortzone herauszukommen“).
Dass er noch immer für Tore auf höchstem Niveau gut ist, stellt er aktuell unter Beweis. „Ich würde gerne weiter Handball spielen“, sagt der ab Sommer Vereinslose. Auch im österreichischen Nationalteam, für das er bisher 940-mal getroffen hat.
Im Jänner 2024 steht die EM in „seinem“ Deutschland an. „Ohne Verein und Wettkampf-Routine wird es aber natürlich schwierig“, gibt Robert Weber zu. Aussagekräftige Bewerbungen gibt er derzeit Spieltag für Spieltag ab.
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