Positiver Corona-Test: Der Giro-Vierte João Almeida muss aufgeben

Pechvogel: João Almeida wachte mit Halsschmerzen auf und wusste bald, warum
Der 23-jährige Portugiese stand vor dem Sieg in der U-23-Wertung, konnte am Donnerstagmorgen aber nicht mehr starten.

Es war eine unruhige Nacht, die João Almeida vor der 18. Etappe der 105. Italien-Rundfahrt verbrachte. "Er ist aufgewacht und hatte starke Halsschmerzen", sagte Michele De Grandi, der Teamarzt von Emirates, gegenüber Cyclingnews. "Der Corona-Test war dann positiv." Die Teamkollegen wurden daraufhin ebenfalls untersucht, ihre Ergebnisse waren negativ, immerhin. Mit ein Grund dürfte sein, dass alle Emirates-Fahrer Einzelzimmer haben.

Dennoch ist der Ausfall für den 23-jährigen Portugiesen überaus ärgerlich. Almeida stand vor dem Gewinn der U-23-Wertung - dort führte er mit 10:33 Minuten Vorsprung auf den Spanier Juan Pedro López (Trek-Segafredo), der sich am vierten Renntag das Rosa Trikot des Gesamtführenden sicherte und es bis zum Ende der 14. Etappe trug. Obendrein lag er in der Gesamtwertung mit 1:54 Minuten Rückstand auf Richard Carapaz (ECU/Ineos) auf dem vierten Rang und war damit Teil jenes Quartetts, das sich noch Hoffnungen auf einen Podestplatz machen durfte - der fünftplatzierte Italiener Vincenzo Nibali liegt bereits 5:48 Minuten zurück.

Einen ersten Fingerzeig, dass da gesundheitlich etwas nicht stimmen könnte, gab freilich die Mittwoch-Etappe, als Almeida als Tages-14. vom dritten auf den vierten Gesamtrang zurückgefallen war.

Aller Vorsicht zum Trotz

Ärgerlich ist der Ausfall auch, weil das Team strikte Hygienemaßnahmen setzte, samt regelmäßigem Desinfizieren aller gemeinsam genutzten Bereiche. "Aber wir sehen, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gibt es keine hundertprozentige Sicherzeit", sagte Michele De Grandi.

"Es sind schlechte Nachrichten, aber wir leben mit dieser Realität jetzt schon seit zwei Jahren", ergänzte Emirates-Teamchef Mauro Gianetti. "Wir müssen das annehmen und nach vorne blicken. Das Wichtigste ist, dass sich João so rasch wie möglich erholt."

Die Giro-Realität sieht damit vor dem Beginn der 18. Etappe der Italien-Rundfahrt so aus: Richard Carapaz führt drei Sekunden vor Bora-hansgrohes Australier Jai Hindley, der Spanier Mikel Landa (Bahrain-Victorious) liegt 1:05 Minuten zurück. Und Vincenzo Nibali ist neuer Vierter.

Positiver Corona-Test: Der Giro-Vierte João Almeida muss aufgeben

Belgischer Vorfahrer: Dries De Bondt war am Donnerstag der Stärkste im Sprint der vier Ausreißer

Erfolg für die Ausreißer

Den Sieg am Ende der 18. Etappe machten dieses Mal vier Ausreißer untereinander aus. Dries De Bondt (BEL/Alpecin-Fenix), Davide Gabburo (ITA/Bardiani-CSF-Faizanè), Magnus Cort (DEN/EF-Easy Post) und Edoardo Affini (ITA/Jumbo-Visma) hatten sich nach fünf der 156 Kilometer zwischen Borgo Valsugana und Treviso abgesetzt und retteten 14 Sekunden Vorsprung auf das Feld mit den Favoriten. So feierte der belgische Meister De Bondt mit seinen 30 Jahren den ersten Etappensieg beim Giro, auf den Plätzen landeten Affini und Cort.

 

18. Etappe (Borgo Valsugana–Treviso, 156 km): 1. De Bondt (BEL) Alpecin-Fenix 3:21:21, 2. Affini (ITA) Jumbo-Visma, 3. Cort (DEN) alle gl. Zeit, 13. Bayer (AUT) Alpecin-Fenix +14, 53. P. Gamper (AUT) Bora-hansgrohe +1:10, 143. Brändle (AUT) Israel-Premier Tech +10:41, 145. Gall (AUT) AG2R Citroën.

Gesamt: 1. Carapaz (ECU) Ineos 76:41:15, 2. Hindley (AUS) Bora-hansgrohe +3, 3. Landa (ESP) Bahrain-Victorious +1:05, 4. Nibali (ITA) Astana +5:48, 55. Gall +2:35:15, 104. P. Gamper +4:01:06, 111. Bayer +4:19:32, 150. Brändle +5:39:08.

19. Etappe: Marano LagunareSantuario di Castelmonte (178 km).

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