Paralympics: Weitere Medaillen für Frühwirth, Gritsch und Ablinger

Tokyo 2020 Paralympic Games - Cycling Road
Österreichs Team hält somit bei den Paralympics in Tokio bereits bei neun Medaillen.

Die österreichischen Handbiker bei den Paralympics in Japan haben am Mittwoch wie am Vortag drei Medaillen geholt. Hatte es am Dienstag im Zeitfahren Gold, Silber und Bronze gegeben, wurden es im Straßenrennen bei recht kühlen Temperaturen, Regen und Nebel einmal Silber und zweimal Bronze. In der Klasse H4 wurden Thomas Frühwirth und Alexander Gritsch wie am Dienstag Zweiter und Dritter, Rang drei gab es nach seinem Zeitfahr-Titel in der Kategorie H3 auch für Walter Ablinger.

Die querschnittsgelähmten Sportler sorgten für die Medaillen sieben bis neun des ÖPC-Teams bei diesen Spielen. Davor hatten Dressurreiter Pepo Puch zweimal sowie Triathlet Florian Brungraber jeweils Silber gesichert. Die rot-weiß-rote Equipe hält bei einmal Gold, fünfmal Silber und dreimal Bronze. Damit ist die Ausbeute schon leicht besser als in Rio de Janeiro 2016 mit damals einmal Gold sowie je viermal Silber und Bronze. Bis Samstag ist noch Zeit für weitere Erfolge.

"Ein genetisches Monster"

Für Frühwirth und Gritsch erneut zu stark war der Niederländer Jetze Plat. Der hatte nicht nur auch das Zeitfahren gewonnen, sondern war auch im Triathlon vor Brungraber erfolgreich gewesen. Der 30-Jährige hatte nach 72 km am Fuji International Speedway 5:43 Min. Vorsprung auf den 40-jährigen Steirer Frühwirth bzw. 7:25 auf den 39-jährigen Tiroler Gritsch. "Er ist ein absoluter Ausnahmeathlet, ein genetisches Monster", meinte Frühwirth im Ziel.

Tokyo 2020 Paralympic Games - Cycling Road

Frühwirth war über Platz zwei aber alles andere als enttäuscht: "Ich habe an beiden Tagen mein absolutes Maximum rausgeholt, alles gegeben. Deshalb mache ich den Sport, das ist es, was ich liebe." Es sei ein perfekter Tag gewesen. "Ich habe in der zweiten Runde das Tempo angezogen, dann bin ich eineinhalb Runden mit Jetze gemeinsam gefahren, bis er im Flachen attackiert hat." Da konnte der Österreicher nicht mehr mit. "Ich habe gesehen, dass es nichts bringt, weil es mich sonst komplett zerreißt."

Für Gritsch war es ob der Bedingungen und des Erfolgs "das ärgste Rennen meines Lebens. Ich kann es selber noch nicht glauben. Wieder Bronze hinter den beiden Besten der Welt, das ist eine Riesenehre. Ich habe heute noch einmal alles richtig gemacht." In der letzten Runde habe er nur getrachtet, irgendwie ins Ziel zu kommen. "Der Tank war so leer, ich hätte nicht einmal mehr eine Matheaufgabe lösen können." Nachsatz: "Außer zwei Mal Platz drei."

Ablingers Traum

Bei Ablinger ging es knapper zu. Der 52-jährige Oberösterreicher lag je 31 Sekunden hinter Ruslan Kusnezow (RPC) und Heinz Frei (SUI). "Zum Glück hat es zu Beginn noch nicht geregnet, weil da war es ziemlich hektisch im Feld und niemand wollte auch nur einen Zentimeter nachgeben", sagte Ablinger, der eine fünf Mann starke Fluchtgruppe initiierte. "Wir haben gut zusammengearbeitet, sind belgischen Kreisel gefahren und haben so unseren Vorsprung kontinuierlich ausgebaut."

Ablinger hatte die Paracycling-WM nächstes Jahr in Kanada als spätesten Karriere-Schlusspunkt genannt, ganz fix dürfte das aber noch nicht sein. Ablinger: "2023 soll es in Glasgow erstmals eine gemeinsame UCI-Weltmeisterschaft für alle Disziplinen geben. Das war immer schon mein Traum. Und dann ist es ja nur mehr ein Jahr bis zu den Paralympics 2024 in Paris."

Während es für Gritsch seine Medaillen-Premieren bei Paralympics waren und Frühwirth vor fünf Jahren ebenfalls schon einmal Silber geholt hatte, hält Ablinger nun über drei Paralympics verteilt bei je zweimal Gold und Silber sowie einmal Bronze. Elisabeth Egger hingegen stürzte in der Klasse H1-3 und musste aufgeben. Neben Abschürfungen wurde auch ihr Handbike in Mitleidenschaft gezogen, was Extraschichten für die Mechaniker bedeutet. Am Freitag startet Yvonne Marzinke auf der Straße.

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