Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer im EM-Zeitfahren Fünfte

Ein kurzer, relativ steiler Anstieg. Dann schnelle, lange Geraden. Keine besonders gefährlichen Stellen. So hatte Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer noch am Tag zuvor die Strecke des EM-Einzelzeitfahrens in  Fürstenfeldbruck nahe München beschrieben. „Mir taugt dieser Mix eigentlich“, meinte sie.

Die 24 zu fahrenden Kilometer waren jedenfalls durchaus herausfordernd, auch aufgrund der Temperaturen von bis zu 34 Grad. „Es war extrem hart“, stellte auch Christina Schweinberger fest, die nach 32:32 Minuten die Ziellinie überquerte und das Rennen als starke Achte beendete. „Ich war am Anfang zu motiviert, das hat mir am Ende dann Körner gekostet“, bilanzierte die Tirolerin. Erst vor wenigen Wochen hatte sie Kiesenhofer bei den Staatsmeisterschaften im Zeitfahren überraschend geschlagen, diesmal fehlte etwas mehr als eine halbe Minute auf ihre Landsfrau.

Harter Parcours

Die Olympiasiegerin im Straßenrennen ging als Viertletzte ins Rennen und verlor gleich im ersten Anstieg Zeit auf die Favoritinnen. Auf die Titelverteidigerin aus der Schweiz –  Marlen Reusser –  fehlten bereits knapp 16 Sekunden. Ein Rückstand, der sich auf den folgenden Kilometern weiter summierte. Schlussendlich hatte die 31-Jährige in 32:00 eine Minute Rückstand auf Reusser, die sich erneut zur Europameisterin kürte.

Hinter der Schweizerin freuten sich zwei Niederländerinnen: Weltmeisterin Ellen van Dijk holte Silber, Riejanne Markus Bronze. Kiesenhofer verpasste die Medaillenränge um gut 33 Sekunden.  

„Das Zeitfahren war wirklich sehr hart, weil es mit einem Anstieg anfing und man sehr schnell in den roten Bereich gehen musste und sich dann nie mehr erholen konnte. Es war mental sehr, sehr hart“, bilanzierte die Niederkreuzstettnerin, die mit der alten neuen Europameisterin den Doktortitel gemeinsam hat: Anna Kiesenhofer ist Mathematikerin, Marlen Reusser ist Medizinerin.