Stabhochsprung-Sensation durch Brasilianer Da Silva
Der 22-jährige Olympiadebütant Thiago Braz da Silva hat dem französischen Weltrekordler Renaud Lavillenie am Montag sensationell die Goldmedaille im Stabhochsprung weggeschnappt und Brasilien bei den Sommerspielen in Rio das erste Leichtathletik-Gold beschert. David Rudisha wurde zum zweiten Mal Olympiasieger über 800 m, Shaunae Miller verpatzte über 400 m Allyson Felix den historischen Coup.
Heuer bei der Hallen-WM in Portland erfolgreich, erlitt der 29-jährige Lavillenie bei der Freiluft-EM in Amsterdam eine empfindliche Niederlage. Als er bei 5,75 m in den Bewerb einstieg, waren alle Konkurrenten längst fertig. Lavillenie riss jedoch dreimal und kam nicht in die Wertung.
Lavillenie ließ die Latte auf 6,08 legen, das Publikum buhte und bekam vom Athleten den Daumen nach unten präsentiert. Der Versuch ging daneben und Da Silvas Jubelrufe gingen im Aufschrei der Menge unter. Bronze ging an den US-Amerikaner Sam Kendricks (5,85).
800-m-Gold an Kenianer Rudisha
Mit Jahresweltbestleistung von 1:42,15 Minuten wiederholte der Kenianer David Rudisha über 800 m seinen London-Coup. Im seinem Sog lief der Algerier Taoufik Makhloufi auf dem Silberrang in 1:42,61 zum nationalen Rekord. Dritter wurde der US-Amerikaner Clayton Murphy in 1:42,93. Rudisha setzte eingangs der Gegengeraden zum Überholen an, ging in Führung und brachte den Titel heim.
"1:42 ist fantastisch, ich habe aber nicht daran gezweifelt, ich habe mich gut gefühlt. Das zweite Gold ist großartig, es ist der größte Moment meiner Karriere", sagte Rudisha.
"Stagediving" war in dem Falls scheinbar der schnellere Weg, Miller gewann Gold in persönlicher Bestleistung und JBWZ von 49,44 Sekunden vor Felix (49,51). Bronze ging an die Jamaikanerin Shericka Jackson (49,85). Felix hätte als erste Leichtathletin eine fünfte Goldmedaille bei Olympia gewinnen können.
Heftiger Regen hatte den Beginn der Abendsession verzögert, die Vorläufe über 110 m Hürden der Männer gingen bei extrem nassen Verhältnissen in Szene. Das führte zu dem Kuriosum, dass nach dem als letzten Programmpunkt vorgesehene 400-m-Rennen der Frauen noch ein Hürden-Lauf ausgetragen wurde, in dem sich die Nicht-Direktqualifizierten noch einmal für den Aufstieg messen durften.
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