"Erwachen könnte für Brasilien hart werden"
Portal O Globo: "Die Olympischen Spiele von Rio hinterlassen ein Gefühl der Sehnsucht. Im Regen des Maracana hat das Land seine Seele gereinigt und das Ende sowie den Beginn einer neuen Zeit gefeiert. Es waren 17 unvergessliche Tage der ersten Ausgabe der Spiele in Südamerika und diese endeten so, wie es der Brasilianer mag und kann: Mit Party, Gefühl, Freude und viel Samba."
Sportzeitung Lance!: "Das Gefühl, die Aufgabe erfüllt zu haben, spiegelt sich in der Tatsache wider, dass unser Markenzeichen bleibt. (...) Die Herausforderung liegt nun bei Japan."
GROSSBRITANNIENDaily Mail: "Rio verabschiedet sich mit einem Knall und einem Platsch"
The Sun online: "Die Olympischen Spiele sind mit einer riesigen, vom Regen durchnässten Party im Maracana Stadion zu Ende gegangen. (...) Zwar war das berühmte Stadion halb leer, aber trotzdem war es ein großartiger Abschied."
DEUTSCHLANDSüddeutsche Zeitung online: "Thomas Bach hatte mit diesen Olympischen Spielen eine neue Welt versprochen, "new world", dieser Spruch prangte an jeder Absperrung, die das Sportliche vom normalen Leben in Rio de Janeiro trennte. Eine neue Welt, das waren die vergangenen zwei Wochen tatsächlich. Cariocas, Einwohner Rios, die in Straßenkneipen dem Sportvergnügen folgten, weil sie dann doch nicht ein Drittel ihres Monatsgehalts für Eintrittskarten ausgeben mochten, das hatte man so noch nicht erlebt. Olympia war zu teuer für den Gastgeber, teuer in ganz neuem Ausmaß. Auch zur Schlussfeier war das Maracana höchstens zu zwei Dritteln gefüllt."
Frankfurter Allgemeine online: "Noch nie geriet Olympia so sehr in Verlegenheit: Aus kommerzieller Sicht waren die ersten Spiele in Südamerika ein Erfolg - aber Brasilien dürfte nach der Schlussfeier mit einem Kater erwachen. Sieben Jahre dauerte die Liaison, jetzt geht das ungleiche Paar wieder auseinander: Olympia und Rio de Janeiro. Nach der Schlussfeier der ersten Spiele in Südamerika, die trotz aller Pannen und Unzulänglichkeiten planmäßig abgeliefert werden konnten, dürfte das Land mit einem Kater aufgewacht sein. Noch während es Kopfweh hat, soll es jetzt die Paralympics organisieren."
BILD online: "Oleerpia - Rio de Janeiro verabschiedet sich mit einer krachenden Abschlussfeier von den Olympischen Spielen. Doch auch bei der bunten Party im Maracana fällt auf: wieder waren längst nicht alle Plätze besetzt. Ein negativer Eindruck, der sich durch die gesamten Spiele zog - und der sicher in Erinnerung bleiben wird."
SPANIENEl Mundo: "Die Infrastrukturen der Stadt waren ebenfalls nicht auf die Veranstaltung vorbereitet, wie es die unzähligen Staus bewiesen haben. Die Sicherheit konnte zudem ungeachtet des starken Polizeiaufgebots nicht garantiert werden und so gab es auch Hunderte Anzeigen von Touristen und Sportlern wegen Raubes. Die olympischen Anlagen, insbesondere die Pools, hatten keine ausreichende Qualität. Und schließlich war auch das Publikum nicht auf der Höhe - sowohl wegen der geringen Präsenz in den Stadien als auch wegen des fanatischen Verhaltens von vielen, die fern des olympischen Geistes die Sportler ausgebuht haben (...) Brasilien war als Olympia-Gastgeber nicht die beste Wahl."
FRANKREICHLe Monde online: "An diesem Abend herrschte ein wenig "saudade" (Sehnsucht) im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro. (...) Rio hat sich während zwei Wochen in eine "wundervolle Stadt" verwandelt, die aus den Spielen trotz der Zweifel einen Erfolg machte. (...) Und danach? Das Erwachen könnte hart werden. Wenn die Magie der Spiele vorbei ist, wird die Brutalität der Realität sich aufdrängen."
La Croix: "Die Spiele haben es nicht wirklich erlaubt, das Bild dieses großen Schwellenlandes zu verbessern. Es konnte seine Schwierigkeiten nicht verstecken, alle Infrastrukturen rechtzeitig fertigzustellen, gegen die Verschmutzung zu kämpfen und die arme Bevölkerung der Favelas einzubinden. (...) Wir hätten gern Spiele, die die Idee einer solidarischeren Welt mit nachhaltigem Lebensstil fördern. Und einen verschärften Kampf gegen das Doping."
RUSSLANDWedomosti: "Man muss den Champions, Medaillengewinnern und Trainern gratulieren zu dem verdienten Erfolg. Sportliche Erfolge stützen aber auch immer das Renommee des (zuständigen) Ministers. Trotz des offensichtlichen Scheiterns im Doping-Skandal wirkt (Witali) Mutko erneut wie der Retter Russlands und unserer Sportler vor ungerechten Angriffen des Westens. Doch der Konflikt in Doping-Fragen zwischen Russland und den internationalen Sportorganisationen könnte weitergehen. (...)"
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