"Österreich muss eine Sportnation werden"

Mit dem Ferienbeginn starten Österreichs Dach- und Fachverbände auch ihre breite Palette an Sportangeboten für Schüler/innen und Jugendliche. "Wichtig ist, dass wir während Corona die Infrastruktur aufrecht erhalten haben", meint Peter McDonald, Vizepräsident von Sport Austria im KURIER-Talk. "Jetzt können wir richtig durchstarten."

Man möchte über den Sommer viele junge Menschen an den Sport binden, sodass der Vereinssport ab Herbst wieder vermehrt Zulauf bekommt. "Wir sehen gerade, dass die Angebote angenommen werden."

McDonald, der in seinem Amt bei der Sportunion vor kurzer Zeit bestätigt wurde, führt im Sommer auch wichtige Verhandlungen mit der Politik. Es geht um die Anhebung der Sportfrderung, die im letzten Jahrzehnt nicht an die Inflation angepasst wurde. Dadurch ging dem Sport ein ganzes Jahresbudget von mehr als 80 Millionen Euro verloren.

"Wir hatten schon gute Gespräche." Ansprechpartner sind Sportminister Werner Kogler und Finanzminister Magnus Brunner, der zuvor Präsident des Tennisverbandes war. "Das erleichtert natürlich die Gespräche, weil Verständnis vorhanden ist", so McDonald.

Der Präsident geht sogar einen Schritt weiter und fordert ein ganz anders Sportbewusstsein im Land. "Österreich muss eine Sportnation werden. Die Begeisterung ist ja vorhanden. Aber die gesellschaftspolitisch Verantwortlichen müssen auch etwas dazu beitragen."

Als Beispiel nimmt er Israel zur Hand. "Das Land steht für eine Startup-Kultur, für Innovation. Jede Nation hat etwas, wofür sie kämpft." Österreich gilt seit jeher als Kulturnation. "Ich glaube, es würde uns gut anstehen, wenn man mit dem Sport auch einen Gegenpol setzt."

Die Gründe dafür liegen für ihn auf der Hand. "Menschen, die Sport betreiben, leben im Schnitt nachweislich länger gesund. Also, auf geht's."