Roswitha Stadlober hat 1987 WM-Silber im Slalom geholt und zweimal den Slalom-Gesamtweltcup gewonnen. Die 59-jährige Salzburgerin wurde im Oktober 2021 zur Präsidentin des Österreichischen Skiverbandes (neu: Ski Austria) gewählt. Jetzt soll sie auch im ÖOC-Präsidium auf Peter Schröcksnadel folgen. Zumindest stand es so auf dem Wahlvorschlag, den der alte ÖOC-Vorstand zurückgeworfen hat.
KURIER: Man hört, dass Roswitha Stadlober in wichtiger ÖOC-Rolle nicht allen gefällt.
Roswitha Stadlober: Ich bin schon im vergangenen Winter darauf angesprochen worden, dass ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel etwas gegen mich hat. Das war kein Geheimnis.
Und haben Sie ihn damit konfrontiert?
Damals war ich ja noch auf keinem Wahlvorschlag. Erst als ich für das ÖOC-Präsidium nominiert worden bin, habe ich ihn angerufen und gesagt, dass ich irritiert bin.
Und?
Er hat mir vermittelt, dass er dazu steht, dass er mich nicht im Präsidium sieht.
Da sagt also ein Geschäftsführer, dass er sich seinen Aufsichtsrat aussuchen will?
So kann man es sehen.
Aber Peter Mennel ist auch noch Ehrenpräsident des ÖSV.
Und ich bin ehrenamtliche Präsidentin.
Konnten Sie sich Ihr Präsidium aussuchen, so wie es Athletenvertreter Matthias Guggenberger für ÖOC-Präsident Karl Stoss gefordert hat?
Nein. Das wird im ÖSV wie im ÖOC von den Mitgliedern in der Hauptversammlung gewählt.
Zuvor erarbeitet der Wahlausschuss einen Wahlvorschlag. Der alte ÖOC-Vorstand ist damit nicht einverstanden.
Schade. Denn hier hat sich der österreichische Sport aufeinanderzubewegt. Ich glaube, dass dieser Vorschlag bei der Hauptversammlung eine große Mehrheit bekommen hätte, und es wäre ja nur für die Restperiode von zwei Jahren gewesen.
Das hat zumindest Stand jetzt eine Minderheit von Funktionären verhindert.
Schade. Als ehrenamtlicher Funktionär sollte man es als Privileg sehen, dass man für unsere Sportler und Sportlerinnen arbeiten darf. Ich zumindest sehe es so.güp
Kommentare