Österreich verlor den letzten EM-Test gegen Deutschland
Die Lautsprecheranlage in der Wiener Stadthalle funktioniert jedenfalls hervorragend: Die Arena in Rudolfsheim-Fünfhaus machte bei der Generalprobe für die Handball-EM 2020 akustisch gute Figur. Bis in die letzten Winkel der 62 Jahre alten Halle wummerte der extrem laute Bass.
Das letzte Testspiel von Österreich und Deutschland vor dem Turnier war für alle Seiten gelungen. Die Organisatoren freuten sich darüber, dass die aufgelegten 5.000 Karten ausverkauft waren, Österreich freute sich über einen Härtetest gegen ein europäisches Spitzenteam und Deutschland gefiel es, dass die Gastgeber mehr Widerstand leisteten als Island beim 33:25 am vergangenen Samstag. Außerdem durften sich die Deutschen mit den Gegebenheiten in der Stadthalle und dem Mannschaftshotel vertraut machen. Denn in Wien wird Deutschland die Hauptrunde absolvieren.
Sportliche Erkenntnisse gab es für Österreich auch. Bis in die zweite Hälfte hielt das Team von Ales Pajovic das Spiel offen. Nikola Bilyk erzielte in der 33. Minute sogar die 16:15-Führung für Österreich. Es war aber die letzte. Zur Pause hatte Pajovic mit Tormann Thomas Eichberger, Flügel David Brandfellner und Mitte-Mann Jakob Jochmann, später auch Aufbau Boris Zivkovic und dem Defensiv-Spezialisten Daniel Dicker neue Kräfte gebracht. Der zweite Anzug konnte mit Deutschland nicht mehr mithalten.
Die Probleme
„Die erste Hälfte war sehr gut. Aber dann haben wir mit der offensiven Deckung der Deutschen Probleme bekommen. Ich bin aber optimistisch, dass wir das bis zum Turnierbeginn hinbekommen werden“, sagte der fünffache Torschütze Janko Bozovic.
Österreichs Star-Handballer Nikola Bilyk spielte als einziger bis in die zweite Hälfte durch. Die Abspielfehler im Angriff mehrten sich, und Deutschland kam zu einigen leichten Treffern im Konter. Zweiertormann Thomas Eichberger hielt aber mit seinen Paraden den Rückstand im Rahmen.
„Geiles Spiel“
Bilyk freute sich trotz der 28:32-Niederlage: „Das war ein richtig geiles Spiel. Die Stimmung war sehr gut. In der zweiten Hälfte waren wir nicht aggressiv genug und haben leichtfertig Bälle verloren.“ Auch bei Teamchef Ales Pajovic überwogen die positiven Eindrücke. Vor allem die Stimmung gefiel dem Slowenen an seinem 41. Geburtstag: „Ich denke, mit der vollen Halle können wir wirklich gut spielen. Da bekommen wir einen Push.“ Der Grund für die Niederlage war für ihn leicht erklärt: „Der Gegner hat Weltklasse-Kreisläufer. Da haben wir Probleme gehabt. In der zweiten Hälfte haben wir einfache Fehler gemacht. Da bekommen wir zu schnell Gegentore.“
Jetzt gilt die Konzentration EM-Auftakt-Gegner Tschechien am Freitag. Das Duell mit dem Gruppenfavoriten könnte ein Schlüsselspiel im Kampf um den Aufstieg werden.
EM-Test
Österreich - Deutschland 28:32 (14:15).
Torschützen AUT: Posch 8, Bilyk 6, Bozovic 5, Frimmel 4, Weber 2, Brandfellner, Dicker, Jochmann je 1.
Bester Schütze GER: Kohlbacher 5
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